Gottes Neue Offenbarungen

Das Buch Jesus Sirach

Lutherbibel von 1912 mit Apokryphen

- Kapitel 35 -

Welche Opfer Gott wohlgefällig sind

1
Gottes Gebote halten, das ist ein reiches Opfer.
2
Gottes Gebote groß achten, das ist das rechte Dankopfer.
3
Wer Gott dankt, das ist das rechte Speisopfer.
4
Wer Barmherzigkeit übt, das ist das rechte Lobopfer.
5
Von Sünden lassen, das ist ein Gottesdienst, der dem Herrn gefällt; und aufhören, Unrecht zu tun, das ist ein rechtes Sühnopfer.
6
Du sollst aber darum nicht leer vor dem Herrn erscheinen;
7
denn solches muß man auch tun um Gottes Gebots willen.
8
Des Gerechten Opfer macht den Altar reich, und sein Geruch ist süß vor dem Höchsten.
9
Des Gerechten Opfer ist angenehm, und desselben wird nimmermehr vergessen.
10
Gib Gott seine Ehre mit fröhlichen Augen, und deine Erstlinge, ohne zu kargen.
11
Was du gibst, das gib gern und heilige deine Zehnten fröhlich.
12
Gib dem Höchsten, nach dem er dir beschert hat, und was deine Hand vermag, das gib mit fröhlichen Augen.
13
Denn der Herr, der ein Vergelter ist, wird dir's siebenfältig vergelten.
14
Verstümmle deine Gabe nicht, denn es ist nicht angenehm.
15
Suche nicht Vorteil, wenn du opfern sollst; denn der Herr ist ein Rächer, und vor ihm gilt kein Ansehen der Person.
16
Er hilft dem Armen und sieht keine Person an, und erhört das Gebet des Beleidigten.
17
Er verachtet des Waisen Gebet nicht noch die Witwe, wenn sie klagt.
18
Die Tränen der Witwe fließen wohl die Backen herab;
19
sie schreien aber über sich wider den, der sie herausdrängt.
20
Wer Gott dient mit Lust, der ist angenehm, und sein Gebet reicht bis in die Wolken.
21
Das Gebet der Elenden dringt durch die Wolken, und läßt nicht ab, bis es hinzukomme, und hört nicht auf, bis der Höchste dareinsehe.
22
Und der Herr wird recht richten, und strafen und nicht verziehen, noch es die Länge leiden, bis er den Unbarmherzigen die Lenden zerschmettere,
23
und sich an solchen Leuten räche, und vertilge alle, die jene beleidigen, und die Gewalt der Ungerechten stürze,
24
und gebe einem jeglichen nach seinen Werken, und lohne ihnen, wie sie es verdient haben,
25
und räche sein Volk, und erfreue sie mit seiner Barmherzigkeit.
26
Gleichwie der Regen wohl kommt, wenn es dürr ist, also kommt die Barmherzigkeit auch in der Not zu rechter Zeit.