Gottes Neue Offenbarungen

Der Psalter (Psalmen)

Lutherbibel von 1912 mit Apokryphen

- Kapitel 49 -

Die Vergänglichkeit des Reichtums

(Prediger 5,8-20)
1
Ein Psalm der Kinder Korah, vorzusingen. Höret zu, alle Völker; merket auf, alle, die in dieser Zeit leben,
2
beide, gemeiner Mann und Herren, beide, reich und arm, miteinander!
3
Mein Mund soll von Weisheit reden und mein Herz von Verstand sagen.
4
Ich will einem Spruch mein Ohr neigen und kundtun mein Rätsel beim Klange der Harfe.
5
Warum sollte ich mich fürchten in bösen Tagen, wenn mich die Missetat meiner Untertreter umgibt,
6
die sich verlassen auf ihr Gut und trotzen auf ihren großen Reichtum?
7
Kann doch einen Bruder niemand erlösen noch ihn Gott versöhnen
8
(denn es kostet zuviel, eine Seele zu erlösen; man muß es anstehen lassen ewiglich),
9
daß er fortlebe immerdar und die Grube nicht sehe.
10
Denn man wird sehen, daß die Weisen sterben sowohl als die Toren und Narren umkommen und müssen ihr Gut andern lassen.
11
Das ist ihr Herz, daß ihre Häuser währen immerdar, ihre Wohnungen bleiben für und für; und haben große Ehre auf Erden.
12
Dennoch kann ein Mensch nicht bleiben in solchem Ansehen, sondern muß davon wie ein Vieh.
13
Dies ihr Tun ist eitel Torheit; doch loben's ihre Nachkommen mit ihrem Munde. (Sela.)
14
Sie liegen in der Hölle wie Schafe, der Tod weidet sie; aber die Frommen werden gar bald über sie herrschen, und ihr Trotz muß vergehen; in der Hölle müssen sie bleiben.
15
Aber Gott wird meine Seele erlösen aus der Hölle Gewalt; denn er hat mich angenommen. (Sela.)
16
Laß dich's nicht irren, ob einer reich wird, ob die Herrlichkeit seines Hauses groß wird.
17
Denn er wird nichts in seinem Sterben mitnehmen, und seine Herrlichkeit wird ihm nicht nachfahren.
18
Er tröstet sich wohl dieses guten Lebens, und man preiset's, wenn einer sich gütlich tut;
19
aber doch fahren sie ihren Vätern nach und sehen das Licht nimmermehr.
20
Kurz, wenn ein Mensch in Ansehen ist und hat keinen Verstand, so fährt er davon wie ein Vieh.