Gottes Neue Offenbarungen

Der Psalter (Psalmen)

Lutherbibel :: Allioli - Arndt Bibel

- Kapitel 69 -

Das Wasser steht mir bis zum Hals

1
Ein Psalm Davids, von den Rosen, vorzusingen. Gott, hilf mir; denn das Wasser geht mir bis an die Seele.
2
Ich versinke im tiefen Schlamm, da kein Grund ist; ich bin im tiefen Wasser, und die Flut will mich ersäufen.
3
Ich habe mich müde geschrieen, mein Hals ist heiser; das Gesicht vergeht mir, daß ich so lange muß harren auf meinen Gott.
4
Die mich ohne Ursache hassen, deren ist mehr, denn ich Haare auf dem Haupt habe. Die mir unbillig feind sind und mich verderben, sind mächtig. Ich muß bezahlen, was ich nicht geraubt habe.
5
Gott, du weißt meine Torheit, und meine Schulden sind nicht verborgen.
6
Laß nicht zu Schanden werden an mir, die dein harren, Herr HERR Zebaoth! Laß nicht schamrot werden an mir, die dich suchen, Gott Israels!
7
Denn um deinetwillen trage ich Schmach; mein Angesicht ist voller Schande.
8
Ich bin fremd geworden meinen Brüdern und unbekannt meiner Mutter Kindern.
9
Denn der Eifer um dein Haus hat mich gefressen; und die Schmähungen derer, die dich schmähen, sind auf mich gefallen.
10
Und ich weine und faste bitterlich; und man spottet mein dazu.
11
Ich habe einen Sack angezogen; aber sie treiben Gespött mit mir.
12
Die im Tor sitzen, schwatzen von mir, und in den Zechen singt man von mir.
13
Ich aber bete, HERR, zu dir zur angenehmen Zeit; Gott durch deine große Güte erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.
14
Errette mich aus dem Kot, daß ich nicht versinke; daß ich errettet werde von meinen Hassern und aus dem tiefen Wasser;
15
daß mich die Wasserflut nicht ersäufe und die Tiefe nicht verschlinge und das Loch der Grube nicht über mich zusammengehe.
16
Erhöre mich, HERR, denn dein Güte ist tröstlich; wende dich zu mir nach deiner großen Barmherzigkeit
17
und verbirg dein Angesicht nicht vor deinem Knechte, denn mir ist angst; erhöre mich eilend.
18
Mache dich zu meiner Seele und erlöse sie; erlöse mich um meiner Feinde willen.
19
Du weißt meine Schmach, Schande und Scham; meine Widersacher sind alle vor dir.
20
Die Schmach bricht mir mein Herz und kränkt mich. Ich warte, ob es jemand jammere, aber da ist niemand, und auf Tröster, aber ich finde keine.
21
Und sie geben mir Galle zu essen und Essig zu trinken in meinem großen Durst.
22
Ihr Tisch werde vor ihnen zum Strick, zur Vergeltung und zu einer Falle.
23
Ihre Augen müssen finster werden, daß sie nicht sehen, und ihre Lenden laß immer wanken.
24
Gieße deine Ungnade auf sie, und dein grimmiger Zorn ergreife sie.
25
Ihre Wohnung müsse wüst werden, und sei niemand, der in ihren Hütten wohne.
26
Denn sie verfolgen, den du geschlagen hast, und rühmen, daß du die Deinen übel schlagest.
27
Laß sie in eine Sünde über die andere fallen, daß sie nicht kommen zu deiner Gerechtigkeit.
28
Tilge sie aus dem Buch der Lebendigen, daß sie mit den Gerechten nicht angeschrieben werden.
29
Ich aber bin elend, und mir ist wehe. Gott, deine Hilfe schütze mich!
30
Ich will den Namen Gottes loben mit einem Lied und will ihn hoch ehren mit Dank.
31
Das wird dem HERRN besser gefallen denn ein Farre, der Hörner und Klauen hat.
32
Die Elenden sehen's und freuen sich; und die Gott suchen, denen wird das Herz leben.
33
Denn der HERR hört die Armen und verachtet seine Gefangenen nicht.
34
Es lobe ihn Himmel, Erde und Meer und alles, was sich darin regt.
35
Denn Gott wird Zion helfen und die Städte Juda's bauen, daß man daselbst wohne und sie besitze.
36
Und der Same seiner Knechte wird sie ererben, und die seinen Namen lieben, werden darin bleiben.

Das Wasser steht mir bis zum Hals

1
Zum Ende, für die, welche umgewandelt werden, von David.
2
Hilf mir, o Gott! denn die Wasser dringen bis an meine Seele.
3
Ich versinke in tiefem Schlamme und kein Grund ist da, ich bin in die Tiefe des Meeres geraten und der Sturm hat mich versenkt.
4
Ich habe mich müde gerufen, heiser ist meine Kehle geworden; meine Augen schmachten, während ich auf meinen Gott harre.
5
Mehr denn meines Hauptes Haare sind, die mich ohne Ursache hassen; stark geworden sind meine Feinde, die mich ungerecht verfolgen; was ich nicht raubte, soll ich nun erstatten.
6
O Gott! du kennst meine Torheit und meine Verschuldungen sind vor dir nicht verborgen.
7
Lass nicht in mir zuschanden werden, die auf mich hoffen, o Herr, Herr der Heerscharen! Lass in mir nicht zuschanden werden, die dich suchen, o Gott Israels!
8
Denn um deinetwillen trage ich Schmach, bedeckt Scham mein Angesicht.
9
Ich bin meinen Brüdern fremd geworden und den Kindern meiner Mutter fernstehend.
10
Denn der Eifer für dein Haus hat mich verzehrt und die Schmähungen derer, die dich schmähten, trafen mich.
11
Ich hüllte meine Seele in Fasten und dies ward zur Schmach für mich.
12
Ich machte ein Bußgewand zu meinem Kleide und ward ihnen zum Gespött.
13
Es redeten wider mich, die am Tore sitzen, und die Zecher sangen Spottlieder auf mich.
14
Ich aber, o Herr! richte mein Gebet zu dir, die Zeit des Wohlgefallens, o Gott! ist gekommen. Nach der Menge deiner Erbarmungen erhöre mich in deiner treuen Hilfe.
15
Rette mich aus dem Schlamme, dass ich nicht versinke; befreie mich von denen, die mich hassen, und aus der Wassertiefe.
16
Lass die Wasserflut mich nicht überströmen und die Tiefe mich nicht verschlingen noch den Abgrund seinen Rachen über mir schließen!
17
Erhöre mich, o Herr! denn gütig ist dein Erbarmen, nach der Fülle deiner Erbarmungen schaue auf mich!
18
Und wende dein Antlitz nicht ab von deinem Diener, denn ich bin in Drangsal, eilends erhöre mich!
19
Habe acht auf meine Seele und befreie sie, um meiner Feinde willen rette mich!
20
Du kennst meine Beschimpfung und meine Schande und meine Beschämung.
21
Vor deinem Angesichte sind alle, die mich bedrängen. Mein Herz ist gewärtig der Schmach und des Elends. Ich wartete, ob jemand Mitleid hätte, und es fand sich keiner; ob einer Trost spendete, und ich fand keinen.
22
Sie gaben mir Galle zur Speise und in meinem Durste tränkten sie mich mit Essig.
23
Möge ihr Tisch vor ihnen zum Fallstricke werden und zur Vergeltung und zum Verderben!
24
Ihre Augen mögen dunkel werden, dass sie nicht sehen, und ihren Rücken beuge immerdar!
25
Gieße deinen Zorn über sie aus und der Grimm deines Zornes treffe sie!
26
Möge ihre Wohnung wüst werden und in ihren Hütten niemand mehr wohnen!
27
Denn den du geschlagen, verfolgten sie und zu dem Schmerz meiner Wunden haben sie neue hinzugefügt.
28
Lass sie aus einer Sünde in die andere fallen und lass sie nicht zu deiner Gerechtigkeit gelangen!
29
Sie mögen aus dem Buche der Lebendigen getilgt und mit den Gerechten nicht verzeichnet werden!
30
Ich bin arm und voller Schmerzen, deine Hilfe, Gott, wird mich schirmen.
31
Ich will den Namen Gottes in Liedern preisen und ihn verherrlichen mit Lobgesang.
32
Das wird Gott mehr gefallen als ein junger Stier, dem Hörner und Klauen wachsen.
33
Die Armen sollen es sehen und sich freuen; suchet Gott, so wird eure Seele aufleben.
34
Denn der Herr hört auf die Armen und verachtet seine Gefangenen nicht.
35
Es lobe ihn Himmel und Erde, das Meer und alles, was sich darin regt!
36
Denn Gott wird Sion helfen und Judas Städte werden aufgebaut werden und sie werden daselbst wohnen und es als Erbe in Besitz nehmen.
37
Und die Nachkommen seiner Diener werden es zum Besitze erhalten, und die seinen Namen lieben, werden darin wohnen.