Gottes Neue Offenbarungen

Das Buch Baruch

Lutherbibel :: Allioli - Arndt Bibel

- Kapitel 3 -

Sie beten um Gnade und erkennen an, dass sie zu Recht dafür bestraft werden, dass sie die wahre Weisheit verlassen haben. Eine Prophezeiung über Christus

1
Allmächtiger Herr, du Gott Israels, in dieser großen Angst und Not schreie ich zu dir:
2
Höre, und sei gnädig, Herr; denn wir haben wider dich gesündigt!
3
Du regierst für und für; wir aber vergehen immerdar.
4
Allmächtiger Herr, du Gott Israels, höre nun das Gebet Israels, die dem Tod im Rachen stecken, und das Gebet der Kinder, die sich an dir versündigt, und der Stimme des Herrn, ihres Gottes, nicht gehorcht haben; darum ist auch die Strafe stets hinter uns her gewesen.
5
Gedenke nicht der Missetaten unsrer Väter, sondern gedenke jetzt an deine Hand und an deinen Namen.
6
Denn du bist ja, Herr, unser Gott; so wollen wir, Herr, dich loben.
7
Denn darum hast du deine Furcht in unser Herz gegeben, daß wir deinen Namen anrufen, und dich in unsrer Gefangenschaft loben sollen. Denn alle Missetat unsrer Väter, die vor dir gesündigt haben, geht zu Herzen uns,
8
die wir jetzt sind in unsrer Gefangenschaft, dahin du uns verstoßen hast zur Schmach, zum Fluch und Greuel um aller Missetat willen unsrer Väter, die von dem Herrn, ihrem Gott, abgewichen sind.
9
Höre, Israel, die Gebote des Lebens, merket fleißig darauf, daß ihr Klugheit lernet.
10
Wie kommt es, Israel, daß du in der Heiden Land verschmachtest,
11
daß du in einem fremden Lande bist, daß du dich verunreinigst unter den Toten, daß du unter die gerechnet bist, die in die Hölle fahren?
12
Das ist die Ursache: daß du den Brunnen der Weisheit verlassen hast.
13
Wärest du auf Gottes Wegen geblieben, du hättest wohl immerdar im Frieden gewohnt.
14
So lerne nun rechte Weisheit, auf daß du erfahrest, wer es sei, der langes Leben, Güter, Freude und Frieden gibt.
15
Wer weiß, wo sie wohnt? Wer ist in ihr Kämmerlein gekommen?
16
Wo sind die Fürsten der Heiden, und die, so über das Wild auf Erden herrschten,
17
die da spielten mit den Vögeln des Himmels, die Silber und Gold sammelten, darauf die Menschen ihr Vertrauen setzen, und können sein nimmer satt werden?
18
(Denn sie erwerben Geld, und sind geflissen darauf, und ist doch alles vergeblich.)
19
Sie sind vertilgt, und zu den Toten gefahren, und andere sind an ihre Statt gekommen.
20
Die Nachkommen sahen zwar wohl das Licht, und wohnten auf dem Erdboden, und trafen doch den Weg nicht, da man die Weisheit findet;
21
denn sie verachteten sie; dazu sind ihre Kinder auch irregegangen.
22
In Kanaan hört man nichts von ihr, zu Theman sieht man sie nicht.
23
Die Kinder Hagars forschen der irdischen Weisheit zwar wohl nach, desgleichen die Kaufleute von Merran und die zu Theman, die sich klug dünken; aber sie treffen doch den Weg nicht, da man die Weisheit findet.
24
O Israel, wie herrlich ist das Haus Gottes! Wie weit und groß ist die Stätte, die er besitzt!
25
Sie hat kein Ende, und ist unermeßlich hoch.
26
Da waren vorzeiten Riesen, große, berühmte Leute und gute Krieger,
27
die hat der Herr nicht erwählt, noch ihnen den Weg der Erkenntnis offenbart.
28
Und weil sie die Weisheit nicht hatten, sind sie untergegangen in ihrer Torheit.
29
Wer ist gen Himmel gefahren, und hat sie geholt, und aus den Wolken herabgebracht?
30
Wer ist über Meer geschifft, und hat sie gefunden, und um köstlich Gold hergebracht?
31
Es ist niemand, der den Weg wisse, da man die Weisheit findet.
32
Der aber alle Dinge weiß, kennt sie, und hat sie durch seinen Verstand gefunden; der den Erdboden bereitet hat auf ewige Zeit, und ihn erfüllt mit allerlei Tieren;
33
der das Licht läßt aufgehen, und wenn er es wieder ruft, muß es ihm gehorchen.
34
Die Sterne leuchten in ihrer Ordnung mit Freuden, und wenn er sie hervorruft, antworten Sie:
35
»Hier sind wir!« und leuchten mit Freuden um deswillen, der sie geschaffen hat.
36
Das ist unser Gott, und keiner ist ihm zu vergleichen.
37
Der hat die Weisheit gefunden, und hat sie gegeben Jakob, seinem Diener, und Israel, seinem Geliebten.
38
Danach ist sie erschienen auf Erden, und hat bei den Leuten gewohnt.

Sie beten um Gnade und erkennen an, dass sie zu Recht dafür bestraft werden, dass sie die wahre Weisheit verlassen haben. Eine Prophezeiung über Christus

1
Und nun, allmächtiger Herr, Gott Israels! Eine geängstigte Seele und ein bekümmerter Geist ruft zu dir.
2
Höre, o Herr! und erbarme dich, du bist ja ein barmherziger Gott, erbarme dich unser, denn wir haben gesündigt vor dir.
3
Denn du thronst in Ewigkeit und wir sollten auf immer verloren gehen?
4
Allmächtiger Herr, Gott Israels! Erhöre nun das Gebet der Gestorbenen Israels und ihrer Kinder, die vor dir gesündigt und nicht auf die Stimme des Herrn, ihres Gottes, gehört haben, weshalb auch Unglück über Unglück über uns gekommen ist.
5
Gedenke nicht der Missetaten unserer Väter, sondern gedenke deiner Hand und deines Namens zu dieser Zeit;
6
denn du bist der Herr, unser Gott, und wir wollen dich preisen, Herr!
7
Denn darum hast du uns die Furcht vor dir in das Herz gegeben, dass wir deinen Namen anrufen und dich preisen in unserer Gefangenschaft, weil wir uns von dem Unrecht unserer Väter abwenden, die vor dir gesündigt haben.
8
Siehe, wir sind jetzt in unserer Gefangenschaft, in die du uns zerstreut hast zur Schmach, zum Fluch und zur Strafe für die Sünden, ob aller Missetaten unserer Väter, welche von dir abgefallen sind, Herr, unser Gott!
9
Vernimm, Israel! die Gebote des Lebens, merke auf, damit du Einsicht lernest.
10
Wie kommt es, Israel! dass du in dem Lande der Feinde bist?
11
Du bist abgezehrt in fremdem Lande, verunreinigt bist du mit den Toten, wurdest zu denen gezählt, die in die Unterwelt hinabsteigen.
12
Du hast die Quelle der Weisheit verlassen;
13
denn wärest du Gottes Wege gewandelt, so würdest du in Frieden wohnen auf ewig.
14
Lerne, wo Klugheit ist, wo Stärke, wo Einsicht, auf dass du zugleich erkennest, wo langes Leben und Bestand, wo Licht der Augen und Friede.
15
Wer hat ihre Stätte gefunden und wer ist eingedrungen in ihre Schatzkammern?
16
Wo sind die Herrscher der Völker und die, welche über die Tiere auf Erden gebieten,
17
die sich an den Vögeln des Himmels spielend ergötzen,
18
die Silber und Gold aufhäufen, auf welches die Menschen ihr Vertrauen setzen und das sie ruhelos zu erwerben trachten; die Silber verarbeiten und darum besorgt sind und deren Bemühungen unergründlich sind?
19
Sie sind vertilgt, in die Unterwelt hinabgestiegen und andere sind an ihre Statt getreten!
20
Jüngere schauten das Licht und wohnten auf Erden, aber den Weg der Zucht erkannten sie nicht
21
und verstanden deren Pfade nicht; auch deren Söhne erfassten sie nicht, sondern sie blieb fern von ihnen.
22
Nicht ward sie im Lande Chanaan gehört noch in Theman gesehen.
23
Auch die Söhne der Agar, welche zwar die irdische Klugheit suchen, die Kaufleute von Merrha und Theman und die Erdichter von Fabeln und die Forscher nach Klugheit und Einsicht erkannten den Weg der Weisheit nicht noch gedachten sie an ihre Pfade.
24
O Israel, wie groß ist das Haus Gottes, wie ungeheuer die Stätte seines Besitztums!
25
Groß ist sie und endlos! Hoch und unermesslich!
26
Dort waren die Riesen, jene vielgenannten, die in der Vorzeit lebten, gewaltigen Wuchses, kundig des Krieges.
27
Nicht diese erwählte der Herr und sie fanden den Weg zur Erkenntnis nicht, deshalb kamen sie auch um.
28
Weil sie die Weisheit nicht hatten, gingen sie durch ihre Torheit zugrunde.
29
Wer ist in den Himmel aufgefahren und hat sie geholt und herabgebracht aus den Wolken?
30
Wer hat das Meer durchschifft und sie gefunden? Wer hat sie herbeigebracht für auserlesenes Gold?
31
Niemand vermag die Wege zu ihr zu erkennen noch die Pfade zu ihr zu erkunden,
32
doch der Allwissende kennt sie und durch seine Einsicht hat er sie gefunden, der die Erde für ewige Zeit gegründet und sie mit allerlei Getier erfüllt hat,
33
der das Licht entsendet und es wandelt, der es ruft und es gehorcht ihm mit Zittern.
34
Die Sterne aber leuchteten auf ihren Warten und jauchzten,
35
sie wurden gerufen und sprachen: Da sind wir! Und sie leuchteten mit Freuden vor ihrem Schöpfer!
36
Dieser ist unser Gott, ein anderer ist ihm nicht zu vergleichen!
37
Er erkundete alle Wege zur Weisheit und lehrte sie Jakob, seinen Diener, und Israel, seinen Geliebten.
38
Darnach ward er auf Erden gesehen und ist unter den Menschen gewandelt.