Naamans Aussatz geheilt
(Lukas 17,11-19)
1
Naaman, der Heerführer des Königs von Syrien, war ein angesehener Mann bei seinem Herrn und hoch geehrt, denn durch ihn wirkte der Herr in Syrien Heil; dieser Mann war tapfer und reich, aber aussätzig.
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Nun waren einst aus Syrien Streifscharen ausgezogen und hatten aus dem Lande Israel ein kleines Mädchen als Gefangene weggeführt; dasselbe war bei dem Weibe Naamans im Dienste
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und sprach zu ihrer Herrin: Wenn doch mein Herr bei dem Propheten gewesen wäre, welcher in Samaria ist; gewiss würde dieser ihn von dem Aussatze, den er hat, geheilt haben.
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Da ging Naaman zu seinem Herrn, berichtete es ihm und sprach: So und so hat das Mädchen aus dem Lande Israel geredet.
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Der König von Syrien sprach zu ihm: Ziehe hin, ich werde an den König von Israel einen Brief senden. Er also zog hin und nahm zehn Talente Silbers und sechstausend Goldstücke und zehn Festkleider mit sich
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und brachte einen Brief an den König von Israel, der also lautete: Wenn du diesen Brief erhältst, so wisse, dass ich meinen Diener Naaman zu dir sende, damit du ihn von seinem Aussatze heilest.
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Als der König von Israel den Brief gelesen hatte, zerriss er seine Kleider und sprach: Bin ich denn Gott, dass ich töten und lebendig machen kann, dass jener zu mir sendet, ich solle den Mann von seinem Aussatze heilen? Habet acht und sehet, wie er Händel mit mir sucht!
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Als dies Eliseus, der Mann Gottes, hörte, nämlich, dass der König von Israel seine Kleider zerrissen habe, sandte er zu ihm und sprach: Warum hast du deine Kleider zerrissen? Lass ihn zu mir kommen, damit er erfahre, dass ein Prophet in Israel ist.
9
Naaman also kam mit Rossen und Wagen zu ihm und hielt vor der Tür des Hauses des Eliseus.
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Da sandte Eliseus einen Boten zu ihm und ließ ihm sagen: Gehe hin und bade dich siebenmal im Jordan, so wird dein Leib wieder gesund werden und du wirst rein sein.
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Da ward Naaman zornig und zog von dannen, indem er sprach: Ich meinte, er werde zu mir herauskommen und den Namen des Herrn, seines Gottes, anrufen und mit seiner Hand die Stelle des Aussatzes berühren und mich so heilen.
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Sind etwa Abana und Pharphar, die Flüsse von Damaskus, nicht besser als alle Wasser Israels, dass ich mich in diesen baden und rein werden soll? Als er sich nun wandte und unwillig davonging,
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traten seine Diener zu ihm heran und sprachen zu ihm: Vater! Auch wenn dich der Prophet etwas Großes geheißen hätte, hättest du es gewiss tun müssen; wie viel mehr, da er nun zu dir gesagt hat: Bade dich, so wirst du rein werden!
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Er zog also hin und badete sich im Jordan siebenmal nach dem Befehle des Mannes Gottes und sein Fleisch ward wieder so hergestellt, als wäre es das Fleisch eines kleinen Knaben, und er wurde rein.
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Nun kehrte er mit seinem ganzen Gefolge zu dem Manne Gottes zurück und kam und trat vor ihn hin und sprach: Wahrlich, ich erkenne, dass kein anderer Gott auf der ganzen Erde ist als allein in Israel! Ich bitte dich also, nimm eine Segensgabe von deinem Diener an.
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Jener aber antwortete: So wahr der Herr lebt, vor dem ich stehe, ich nehme sie nicht an! Und ob er gleich in ihn drang, tat jener dennoch nicht nach seinem Willen.
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Da sprach Naaman: Wie du willst, aber erlaube mir, deinem Diener, so viel Erde mitzunehmen als zwei Maultiere zu tragen vermögen; denn dein Diener wird fortan fremden Göttern keine Brandopfer oder Schlachtopfer mehr darbringen, sondern einzig dem Herrn.
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Nur in diesem einen Stücke mögest du den Herrn für deinen Diener um Nachsicht bitten: Wenn mein Gebieter in den Tempel Remmons geht, um daselbst anzubeten, und ich, während er sich auf meine Hand stützt, im Tempel Remmons mich zur Erde neige, wenn er sich an eben diesem Orte niederwirft, so wolle der Herr deinem Diener in diesem Stücke Verzeihung gewähren.
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Jener sprach zu ihm: Gehe hin in Frieden! So zog er denn hin in der auserlesenen Zeit des Landes.
Gehasi's Habgier
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Doch Giezi, der Diener des Mannes Gottes, sprach: Mein Herr hat diesen Syrer Naaman geschont, dass er nicht von ihm annahm, was jener brachte; so wahr der Herr lebt, ich will ihm nacheilen und etwas von ihm annehmen.
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Giezi also ging hinter Naaman her. Als dieser ihn in Eile herbeikommen sah, sprang er von dem Wagen herab, ging ihm entgegen und fragte: Steht alles wohl?
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Jener antwortete: Ja! Mein Herr sendet mich zu dir und lässt dir sagen: Soeben sind zwei Jünglinge vom Gebirge Ephraim zu mir gekommen, von den Söhnen der Propheten; gib ihnen ein Talent Silbers und zwei Feierkleider.
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Naaman sprach: Es ist besser, du nimmst zwei Talente. Und er drang in ihn und band zwei Talente Silbers in zwei Säcke, dazu zwei Kleider und legte es zwei von seinen eigenen Dienern auf und diese trugen es vor ihm her.
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Als er nun, schon abends, ankam, nahm er es aus ihren Händen, verwahrte es im Hause und entließ die Männer, die von dannen gingen.
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Alsdann ging er hinein und trat vor seinem Herrn. Da sprach Eliseus: Woher kommst du, Giezi? Dieser antwortete: Dein Diener ist nirgendshin gegangen.
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Jener aber sprach: War mein Geist nicht dabei, als der Mann von seinem Wagen stieg und dir entgegenging? So hast du denn nun Silber empfangen und Kleider erhalten, um Ölgärten und Weinberge, Schafe, Rinder, Knechte und Mägde zu kaufen,
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aber auch der Aussatz Naamans wird dir und deinen Nachkommen immerdar anhaften. Jener ging von ihm hinaus aussätzig wie Schnee.