Gottes Neue Offenbarungen

Der Brief des Paulus an die Römer

Elberfelder Bibel von 1932

- Kapitel 4 -

Abraham durch Glauben gerechtfertigt

(1. Mose 15,1-7; Psalm 32,1-11; Hebräer 11,8-19)
1
Was wollen wir denn sagen, daß Abraham, unser Vater, nach dem Fleische gefunden habe?
2
Denn wenn Abraham aus Werken(a) gerechtfertigt worden ist, so hat er etwas zum Rühmen, aber nicht vor Gott.
3
Denn was sagt die Schrift? „Abraham aber glaubte Gott, und es wurde ihm zur Gerechtigkeit gerechnet.“(b)
4
Dem aber, der wirkt, wird der Lohn nicht nach Gnade zugerechnet, sondern nach Schuldigkeit.

David zelebriert dieselbe Wahrheit

5
Dem aber, der nicht wirkt, sondern an den glaubt, der den Gottlosen rechtfertigt, wird sein Glaube zur Gerechtigkeit gerechnet.
6
Gleichwie auch David die Glückseligkeit(c) des Menschen ausspricht, welchem Gott Gerechtigkeit ohne Werke zurechnet:
7
„Glückselig die, deren Gesetzlosigkeiten vergeben und deren Sünden bedeckt sind!
8
Glückselig der Mann, dem der Herr Sünde nicht(d) zurechnet!“(e)

Abraham gerechtfertigt vor der Beschneidung

9
Diese Glückseligkeit nun, ruht sie auf der Beschneidung, oder auch auf der Vorhaut? denn wir sagen, daß der Glaube dem Abraham zur Gerechtigkeit gerechnet worden ist.
10
Wie wurde er ihm denn zugerechnet? als er in der Beschneidung oder in der Vorhaut war? Nicht in der Beschneidung, sondern in der Vorhaut.
11
Und er empfing das Zeichen der Beschneidung als Siegel der Gerechtigkeit des Glaubens, den er hatte, als er in der Vorhaut war, damit er Vater aller wäre, die in der Vorhaut glauben, damit [auch] ihnen die Gerechtigkeit zugerechnet würde;
12
und Vater der Beschneidung, nicht allein derer, die aus der Beschneidung sind, sondern auch derer, die in den Fußstapfen des Glaubens wandeln, den unser Vater Abraham hatte, als er in der Vorhaut war.

Die Verheißung, die durch den Glauben gewährt wird

(1. Mose 15,8-21)
13
Denn nicht durch Gesetz ward dem Abraham oder seinem Samen die Verheißung, daß er der Welt Erbe sein sollte, sondern durch Glaubensgerechtigkeit.
14
Denn wenn die vom Gesetz Erben sind, so ist der Glaube zunichte gemacht und die Verheißung aufgehoben.
15
Denn das Gesetz bewirkt Zorn; aber wo kein Gesetz ist, da ist auch keine Übertretung.
16
Darum ist es aus Glauben(f), auf daß es nach Gnade sei, damit die Verheißung dem ganzen Samen fest sei, nicht allein dem vom Gesetz, sondern auch dem vom Glauben Abrahams, welcher unser aller Vater ist,
17
(wie geschrieben steht: „Ich habe dich zum Vater vieler Nationen gesetzt“(g)) vor dem Gott, welchem er glaubte, der die Toten lebendig macht und das Nichtseiende ruft, wie wenn es da wäre;
18
der wider Hoffnung auf Hoffnung geglaubt hat, auf daß er ein Vater vieler Nationen würde, nach dem was gesagt ist: „Also soll dein Same sein“.(h)
19
Und nicht schwach im Glauben, sah er nicht seinen eigenen, schon erstorbenen Leib an, da er fast hundert Jahre alt war, und das Absterben des Mutterleibes der Sara,
20
und zweifelte nicht an der Verheißung Gottes durch Unglauben, sondern wurde gestärkt im Glauben, Gott die Ehre gebend,
21
und war der vollen Gewißheit, daß er, was er verheißen habe, auch zu tun vermöge.
22
Darum ist es ihm auch zur Gerechtigkeit gerechnet worden.
23
Es ist aber nicht allein seinetwegen geschrieben, daß es ihm zugerechnet worden,
24
sondern auch unsertwegen, denen es zugerechnet werden soll, die wir an den glauben, der Jesum, unseren Herrn, aus den Toten auferweckt hat,
25
welcher unserer Übertretungen wegen dahingegeben und unserer Rechtfertigung wegen auferweckt worden ist.

Fußnoten

(a)4:2 O. auf dem Grundsatz der Werke
(b)4:3 1. Mose 15,6
(c)4:6 O. Seligpreisung; so auch V. 9
(d)4:8 O. keineswegs, gewißlich nicht
(e)4:8 Ps. 32,1.2
(f)4:16 O. auf dem Grundsatz des Glaubens
(g)4:17 1. Mose 17,5
(h)4:18 1. Mose 15,5