Gottes Neue Offenbarungen

Der erste Brief des Johannes

Elberfelder Bibel von 1932

- Kapitel 3 -

1
Sehet, welch eine Liebe uns der Vater gegeben hat, daß wir Kinder Gottes heißen sollen! Deswegen erkennt uns die Welt nicht, weil sie ihn nicht erkannt hat.
2
Geliebte, jetzt sind wir Kinder Gottes, und es ist noch nicht offenbar geworden(a), was wir sein werden; wir wissen, daß, wenn es offenbar werden wird(b), wir ihm gleich sein werden, denn wir werden ihn sehen, wie er ist.
3
Und jeder, der diese Hoffnung zu ihm(c) hat, reinigt sich selbst, gleichwie er rein ist.

Die Sünde und das Kind Gottes

4
Jeder, der die Sünde tut, tut auch die Gesetzlosigkeit, und die Sünde ist die Gesetzlosigkeit.
5
Und ihr wisset, daß er geoffenbart worden ist, auf daß er unsere Sünden wegnehme; und Sünde ist nicht in ihm.
6
Jeder, der in ihm bleibt, sündigt nicht; jeder, der sündigt, hat ihn nicht gesehen noch ihn erkannt.
7
Kinder, daß niemand euch verführe! Wer die Gerechtigkeit tut, ist gerecht, gleichwie er gerecht ist.
8
Wer die Sünde tut, ist aus dem Teufel, denn der Teufel sündigt von Anfang. Hierzu ist der Sohn Gottes geoffenbart worden, auf daß er die Werke des Teufels vernichte.
9
Jeder, der aus Gott geboren(d) ist, tut nicht Sünde, denn sein Same bleibt in ihm; und er kann nicht sündigen, weil er aus Gott geboren(e) ist.

Der Imperativ der Liebe

10
Hieran sind offenbar die Kinder Gottes und die Kinder des Teufels. Jeder, der nicht Gerechtigkeit tut, ist nicht aus Gott, und wer nicht seinen Bruder liebt.
(Johannes 13,31-35; Römer 12,9-13)
11
Denn dies ist die Botschaft, die ihr von Anfang gehört habt, daß wir einander lieben sollen;
12
nicht wie Kain aus dem Bösen war und seinen Bruder ermordete; und weshalb ermordete er ihn? weil seine Werke böse waren, die seines Bruders aber gerecht.
13
Wundert euch nicht, Brüder, wenn die Welt euch haßt.
14
Wir wissen, daß wir aus dem Tode in das Leben übergegangen sind, weil wir die Brüder lieben; wer den Bruder nicht liebt, bleibt in dem Tode.
15
Jeder, der seinen Bruder haßt, ist ein Menschenmörder, und ihr wisset, daß kein Menschenmörder ewiges Leben in sich bleibend(f) hat.

Das Wirken der Liebe

16
Hieran haben wir die Liebe erkannt, daß er für uns sein Leben dargelegt hat; auch wir sind schuldig, für die Brüder das Leben darzulegen.
17
Wer aber der Welt Güter(g) hat und sieht seinen Bruder Mangel leiden und verschließt sein Herz(h) vor ihm, wie bleibt die Liebe Gottes in ihm?
18
Kinder, laßt uns nicht lieben mit Worten(i), noch mit der Zunge, sondern in Tat und Wahrheit.
19
Und hieran werden wir erkennen, daß wir aus der Wahrheit sind, und werden vor ihm unsere Herzen überzeugen(j), -
20
daß, wenn unser Herz uns verurteilt, Gott größer ist als unser Herz und alles kennt.
21
Geliebte, wenn unser Herz uns nicht verurteilt, so haben wir Freimütigkeit zu Gott,
22
und was irgend wir bitten, empfangen wir von ihm, weil wir seine Gebote halten und das vor ihm Wohlgefällige tun.
23
Und dies ist sein Gebot, daß wir an den Namen seines Sohnes Jesus Christus glauben und einander lieben, gleichwie er uns ein Gebot gegeben hat.

Der Geist der Wahrheit und der Geist des Irrtums

24
Und wer seine Gebote hält, bleibt in ihm, und er in ihm; und hieran erkennen wir, daß er in uns bleibt, durch den(k) Geist, den er uns gegeben hat.

Fußnoten

(a)3:2 O. geoffenbart worden
(b)3:2 O. wenn er geoffenbart werden wird; vergl. Kap. 2,28; Kol. 3,4
(c)3:3 O. auf ihn
(d)3:9 O. von Gott gezeugt; so auch Kap. 4,7; 5,1.4 usw.
(e)3:9 O. von Gott gezeugt; so auch Kap. 4,7; 5,1.4 usw.
(f)3:15 O. wohnend
(g)3:17 Eig. Lebensunterhalt
(h)3:17 O. Inneres (W. sein Eingeweide)
(i)3:18 W. mit Wort
(j)3:19 O. beschwichtigen, versichern
(k)3:24 O. aus dem