Gottes Neue Offenbarungen

Der Psalter (Psalmen)

Elberfelder Bibel :: Allioli - Arndt Bibel

- Kapitel 55 -

Wirf deine Last auf den HERRN

(2. Samuel 17,15-29)
1
(Dem Vorsänger, mit Saitenspiel. Ein Maskil(a) von David.)
2
Nimm zu Ohren, o Gott, mein Gebet, und verbirg dich nicht vor meinem Flehen!
3
Horche auf mich und antworte mir! Ich irre umher in meiner Klage und muß stöhnen,
4
Vor der Stimme des Feindes, vor der Bedrückung des Gesetzlosen; denn sie wälzen Unheil auf mich, und im Zorn feinden sie mich an.
5
Mein Herz ängstigte sich in meinem Innern, und Todesschrecken haben mich befallen.
6
Furcht und Zittern kamen mich an, und Schauder bedeckte mich.
7
Und ich sprach: O daß ich Flügel hätte wie die Taube! ich wollte hinfliegen und ruhen.
8
Siehe, weithin entflöhe ich, würde weilen in der Wüste. (Sela.)
9
Ich wollte eilends entrinnen vor dem heftigen Winde, vor dem Sturme.
10
Vernichte, Herr, zerteile ihre Zunge(b)! denn Gewalttat und Hader habe ich in der Stadt gesehen.
11
Tag und Nacht machen sie die Runde um sie auf ihren Mauern; und Unheil und Mühsal(c) sind in ihrer Mitte.
12
Schadentun ist in ihrer Mitte, und Bedrückung und Trug weichen nicht von ihrer Straße(d).
13
Denn nicht ein Feind ist es, der mich höhnt, sonst würde ich es ertragen; nicht mein Hasser ist es, der wider mich großgetan hat, sonst würde ich mich vor ihm verbergen;
14
Sondern du, ein Mensch meinesgleichen, mein Freund und mein Vertrauter;
15
Die wir trauten Umgang miteinander pflogen, ins Haus Gottes wandelten mit der Menge.
16
Der Tod überrasche sie(e), lebendig mögen sie hinabfahren in den Scheol! denn Bosheiten sind in ihrer Wohnung, in ihrem Innern.
17
Ich aber, ich rufe zu Gott, und Jehova rettet mich.
18
Abends und morgens und mittags muß ich klagen und stöhnen, und er hört meine Stimme.
19
Er hat meine Seele in Frieden erlöst aus dem Kampfe wider mich(f); denn ihrer sind viele gegen mich gewesen.
20
Hören wird Gott(g) und sie demütigen(h) - er thront ja von alters her (Sela) -; weil es keine Änderung bei ihnen(i) gibt und sie Gott nicht fürchten.
21
Er(j) hat seine Hände ausgestreckt gegen die, welche mit ihm in Frieden waren; seinen Bund hat er gebrochen(k).
22
Glatt sind die Milchworte seines Mundes, und Krieg ist sein Herz; geschmeidiger sind seine Worte als Öl, und sie sind gezogene Schwerter.
23
Wirf auf Jehova, was dir auferlegt(l) ist, und er wird dich erhalten; er wird nimmermehr zulassen, daß der Gerechte wanke!
24
Und du, Gott, wirst sie hinabstürzen in die Grube des Verderbens; die Männer des Blutes und des Truges werden nicht zur Hälfte bringen ihre Tage. Ich aber werde auf dich vertrauen.

Fußnoten

(a)55:1 S. die Anm. zu Ps. 32, Überschrift
(b)55:10 d.h. vereitle ihren Ratschlag
(c)55:11 O. Frevel und Unrecht
(d)55:12 O. ihrem Markte
(e)55:16 Nach and. Les.: Verwüstung über sie!
(f)55:19 O. daß sie mir nicht nahten
(g)55:20 El
(h)55:20 O. ihnen antworten
(i)55:20 O. sie, bei denen es keine usw.
(j)55:21 d.h. der Gesetzlose
(k)55:21 Eig. entweiht
(l)55:23 O. beschieden

Wirf deine Last auf den HERRN

(2. Samuel 17,15-29)
1
Zum Ende, unter den Unterweisungsliedern Davids.
2
Erhöre mein Gebet, o Gott! und verschmähe mein Flehen nicht;
3
merke auf mich und erhöre mich! Ich bin betrübt in meiner Kümmernis und verwirrt
4
ob der Stimme des Feindes und ob der Bedrängnis durch den Sünder. Denn sie wälzen Unheil auf mich und fallen in ihrem Grimme über mich her.
5
Mein Herz ist geängstet in mir und des Todes Furcht ist auf mich gefallen.
6
Furcht und Zittern kommt mich an und Finsternis umhüllt mich.
7
Da sprach ich: O dass ich Flügel hätte gleich einer Taube, ich flöge fort und fände Ruhe!
8
Siehe, ich fliehe fernhin und bleibe in der Wüste.
9
Ich harre auf den, der mich errettet aus der Kleinmut des Geistes und dem Sturme.
10
Stürze sie, Herr! mach ihre Zunge uneins, denn ich sehe Gewalttat und Hader in der Stadt.
11
Tag und Nacht umkreist Bosheit ihre Mauern und in ihrer Mitte herrscht Mühsal
12
und Unrecht und von ihren Plätzen weicht nicht Wucher und Betrug.
13
Denn wenn mein Feind mich gelästert hätte, so wollte ich es wohl ertragen, und wenn der, welcher mich hasst, stolze Reden wider mich geführt hätte, so wollte ich mich wohl vor ihm verbergen.
14
Aber du, sonst ein Herz mit mir, mein Führer und mein Vertrauter,
15
der du zugleich mit mir süße Speisen genossest, die wir einträchtig in das Haus Gottes wandelten!
16
Der Tod komme über sie und sie mögen lebendig in die Unterwelt hinabfahren! denn Bosheit ist in ihrer Wohnung, unter ihnen.
17
Ich aber rufe zu Gott und der Herr wird mich erretten.
18
Abends und morgens und mittags will ich reden und kundtun, so wird er meine Stimme erhören.
19
Er wird meine Seele erlösen und in Frieden versetzen vor denen, die mir nahetreten, denn gar viele sind gegen mich.
20
Gott wird mich erhören und der da vor aller Zeit ist, sie demütigen, denn sie ändern sich nicht und fürchten Gott nicht.
21
er streckt seine Hand aus zur Vergeltung. Sie haben seinen Bund entweiht,
22
aber durch seines Zornesblick werden sie zerstreut und sein Grimm verfolgt sie. Seine Worte sind gelinder denn Öl und gleichwohl sind sie Pfeile.
23
Wirf deine Sorge auf den Herrn, und er wird dich erhalten; nicht auf immer wird er den Gerechten wanken lassen.
24
Ja, du, o Gott! wirst sie hinabstürzen lassen in die Grube des Verderbens. Die Männer der Blutschuld und des Truges werden die Hälfte ihrer Lebenstage nicht erreichen, ich aber vertraue auf dich, o Herr!