Gottes Neue Offenbarungen

Der Prophet Daniel

Elberfelder Bibel :: Allioli - Arndt Bibel

- Kapitel 7 -

Vision der vier Tiere

(Offenbarung 13,1-10)
1
Im ersten Jahre Belsazars, des Königs von Babel, sah Daniel einen Traum und Gesichte seines Hauptes auf seinem Lager. Dann schrieb er den Traum auf, die Summe der Sache berichtete er.
2
Daniel hob an und sprach: Ich schaute in meinem Gesicht bei der Nacht, und siehe, die vier Winde des Himmels brachen los auf das große Meer.
3
Und vier große Tiere stiegen aus dem Meere herauf, eines verschieden von dem anderen. -
4
Das erste war gleich einem Löwen und hatte Adlersflügel; ich schaute, bis seine Flügel ausgerissen wurden, und es von der Erde aufgehoben und wie ein Mensch auf seine Füße gestellt und ihm eines Menschen Herz gegeben wurde. -
5
Und siehe, ein anderes, zweites Tier, gleich einem Bären; und es richtete sich auf einer Seite auf, und es hatte drei Rippen in seinem Maule zwischen seinen Zähnen; und man sprach zu ihm also: Stehe auf, friß viel Fleisch! -
6
Nach diesem schaute ich, und siehe, ein anderes, gleich einem Pardel; und es hatte vier Flügel eines Vogels auf seinem Rücken; und das Tier hatte vier Köpfe, und Herrschaft wurde ihm gegeben.
7
Nach diesem schaute ich in Gesichten der Nacht: und siehe, ein viertes Tier, schrecklich und furchtbar und sehr stark, und es hatte große eiserne Zähne; es fraß und zermalmte, und was übrigblieb zertrat es mit seinen Füßen; und es war verschieden von allen Tieren, die vor ihm gewesen, und es hatte zehn Hörner.
8
Während ich auf die Hörner achtgab, siehe, da stieg ein anderes, kleines Horn zwischen ihnen empor, und drei von den ersten Hörnern wurden vor ihm ausgerissen; und siehe, an diesem Horne waren Augen wie Menschenaugen, und ein Mund, der große(a) Dinge redete.

Vision des Alten der Tage

9
Ich schaute, bis Throne aufgestellt wurden und ein Alter an Tagen sich setzte: sein Gewand war weiß wie Schnee, und das Haar seines Hauptes wie reine Wolle; sein Thron Feuerflammen, dessen Räder ein loderndes Feuer.
10
Ein Strom von Feuer floß und ging von ihm(b) aus; tausend mal Tausende dienten ihm, und zehntausend mal Zehntausende standen vor ihm. Das Gericht setzte sich, und Bücher wurden aufgetan.
11
Dann schaute ich wegen der Stimme der großen Worte, welche das Horn redete: ich schaute, bis das Tier getötet, und sein Leib zerstört und dem Brande des Feuers übergeben wurde. -
12
Und was die übrigen Tiere betrifft: ihre Herrschaft wurde weggenommen, aber Verlängerung des Lebens ward ihnen gegeben(c) bis auf Zeit und Stunde.
13
Ich schaute in Gesichten der Nacht: und siehe, mit den Wolken des Himmels kam einer wie eines Menschen Sohn; und er kam zu dem Alten an Tagen und wurde vor denselben gebracht.
14
Und ihm wurde Herrschaft und Herrlichkeit und Königtum gegeben, und alle Völker, Völkerschaften und Sprachen dienten ihm; seine Herrschaft ist eine ewige Herrschaft, die nicht vergehen, und sein Königtum ein solches, das nie zerstört werden wird.

Daniels Visionen werden gedeutet

15
Mir, Daniel, ward mein Geist in mir(d) tief ergriffen, und die Gesichte meines Hauptes ängstigten mich.
16
Ich nahte zu einem der Dastehenden, um von ihm Gewißheit über dies alles zu erbitten. Und er sagte mir, daß er mir die Deutung der Sache kundtun wolle:
17
Diese großen Tiere, deren vier waren, sind vier Könige, die von der Erde aufstehen werden.
18
Aber die Heiligen der höchsten Örter werden das Reich(e) empfangen, und werden das Reich besitzen bis in Ewigkeit, ja, bis in die Ewigkeit der Ewigkeiten.
19
Darauf begehrte ich Gewißheit über das vierte Tier, welches von allen anderen verschieden war, sehr schrecklich, dessen Zähne von Eisen und dessen Klauen von Erz waren, welches fraß, zermalmte, und was übrigblieb mit seinen Füßen zertrat;
20
und über die zehn Hörner auf seinem Kopfe; und über das andere Horn, welches emporstieg, und vor welchem drei abfielen; und das Horn hatte Augen und einen Mund, der große Dinge redete, und sein Aussehen war größer als das seiner Genossen.
21
Ich sah, wie dieses Horn Krieg wider die Heiligen führte und sie besiegte,
22
bis der Alte an Tagen kam, und das Gericht den Heiligen der höchsten Örter gegeben wurde, und die Zeit kam, da die Heiligen das Reich in Besitz nahmen. -
23
Er sprach also: Das vierte Tier: ein viertes Königreich wird auf Erden sein, welches von allen Königreichen verschieden sein wird; und es wird die ganze Erde verzehren und sie zertreten und sie zermalmen.
24
Und die zehn Hörner: aus jenem Königreich werden zehn Könige aufstehen; und ein anderer wird nach ihnen aufstehen, und dieser wird verschieden sein von den vorigen und wird drei Könige erniedrigen.
25
Und er wird Worte reden gegen den Höchsten und die Heiligen der höchsten Örter vernichten; und er wird darauf sinnen, Zeiten und Gesetz zu ändern, und sie werden eine Zeit und Zeiten und eine halbe Zeit in seine Hand gegeben werden.
26
Aber das Gericht wird sich setzen; und man wird seine Herrschaft wegnehmen, um sie zu vernichten und zu zerstören bis zum Ende.
27
Und das Reich(f) und die Herrschaft und die Größe der Königreiche unter dem ganzen Himmel wird dem Volke der Heiligen der höchsten Örter gegeben werden. Sein(g) Reich ist ein ewiges Reich, und alle Herrschaften werden ihm dienen und gehorchen. -
28
Bis hierher das Ende der Sache. Mich, Daniel, ängstigten meine Gedanken sehr, und meine Gesichtsfarbe veränderte sich an mir; und ich bewahrte die Sache in meinem Herzen.

Fußnoten

(a)7:8 d.i. prahlerische, vermessene; so auch V. 11 u. 20
(b)7:10 Eig. von vor ihm
(c)7:12 O. doch Lebensdauer war ihnen gegeben
(d)7:15 W. in seiner Scheide
(e)7:18 O. das Königtum
(f)7:27 O. das Königtum
(g)7:27 S. V. 14

Vision der vier Tiere

(Offenbarung 13,1-10)
1
Im ersten Jahre Baltassars, des Königs von Babylon, hatte Daniel ein Traumgesicht, ein Gesicht seines Hauptes auf seinem Lager, und er schrieb das Traumgesicht auf und fasste es in wenige Worte zusammen und sprach es kurz also aus:
2
Ich schaute des Nachts in meinem Traumgesichte, siehe, da brachen die vier Winde des Himmels hervor und kämpften gegen das große Meer.
3
Und vier gewaltige, voneinander verschiedene Tiere stiegen aus dem Meere herauf.
4
Das erste glich einer Löwin und hatte Adlersflügel; ich schaute, bis ihm die Flügel ausgerissen wurden, dann ward es von der Erde aufgerichtet und stand auf seinen Füßen wie ein Mensch und ein Menschenherz ward ihm gegeben.
5
Und siehe, ein anderes Tier glich einem Bären und war nach der einen Seite aufgerichtet, drei Rippen waren in seinem Rachen zwischen seinen Zähnen und es ward zu ihm gesprochen: Auf und friß viel Fleisch!
6
Darnach schaute ich, siehe, da war ein anderes Tier gleich einem Panther, das hatte auf seinem Rücken vier Flügel wie ein Vogel, auch hatte das Tier vier Köpfe, und die Herrschaft ward ihm gegeben.
7
Hiernach schaute ich in dem Nachtgesicht, siehe, ein viertes Tier, fürchterlich und wunderbar und überaus stark, es hatte große eiserne Zähne, fraß und zermalmte und, was übrig blieb, zertrat es mit seinen Füßen; es war auch den anderen Tieren, die ich zuvor gesehen, ungleich und es hatte zehn Hörner.
8
Als ich nun die Hörner betrachtete, siehe, da wuchs ein anderes kleines Horn zwischen ihnen hervor, das drei von den ersten Hörnern abstieß; und siehe, an diesem Horn waren Augen wie Menschenaugen und ein Maul, welches ungeheuerliche Dinge redete.

Vision des Alten der Tage

9
Solches sah ich, bis Throne aufgestellt wurden und der Hochbetagte sich niedersetzte, sein Kleid war weiß wie Schnee und das Haar seines Hauptes glich reiner Wolle, sein Thron waren Feuerflammen, die Räder des Thrones waren flammendes Feuer.
10
Ein reißender Feuerstrom flutete vor ihm her. Tausendmal tausende dienten ihm und zehntausendmal hunderttausende standen bereit, ihm zu dienen, und das Gericht ließ sich nieder und die Bücher wurden aufgeschlagen.
11
Ich schaute wegen des Lärmens vermessener Reden, welche dieses Horn führte, und ich sah, dass das Tier getötet und sein Leib vernichtet und dem Feuer zum Verbrennen übergeben ward.
12
Auch den anderen Tieren ward die Gewalt entrissen und ihre Lebensfrist ward ihnen auf Zeit und Stunde bestimmt.
13
Und ich schaute weiter im Nachtgesicht, siehe, da kam in den Wolken des Himmels einer einem Menschensohne ähnlich und gelangte bis zu dem Hochbetagten und ward vor ihm geführt.
14
Dieser gab ihm Macht und Ansehen und Herrschaft und das Reich, dass alle Völker, Geschlechter und Zungen ihm dienen müssen. Seine Macht ist eine ewige, die nicht vergeht, und sein Reich wird nicht zerstört werden.

Daniels Visionen werden gedeutet

15
Mein Geist erschrak und ich, Daniel, entsetzte mich darüber und die Gesichte meines Hauptes erschreckten mich.
16
Ich trat also zu einem von den Dastehenden und fragte ihn um sichere Auskunft über dies alles. Er sagte mir, was die Dinge bedeuten, und belehrte mich:
17
Die vier großen Tiere sind vier Reiche, welche auf Erden erstehen werden.
18
Aber die Heiligen Gottes, des Allerhöchsten, werden die Herrschaft erlangen und das Reich für und für in alle Ewigkeit besitzen.
19
Darnach begehrte ich, genau über das vierte Tier belehrt zu werden, welches von allen andern sehr verschieden und überaus schrecklich war, das eiserne Zähne und Klauen hatte, das fraß und zermalmte und das, was übrigblieb, mit seinen Füßen zerstampfte,
20
und über die zehn Hörner, welche es auf dem Haupte hatte, und über das andere Horn, welches hervorbrach und vor dem drei Hörner abfielen; über jenes Horn, welches Augen hatte und ein Maul, das ungeheuerliche Dinge redete, das größer war als die anderen Hörner.
21
Ich schaute und siehe, jenes Horn führte Krieg wider die Heiligen und überwältigte sie,
22
bis der Hochbetagte kam und den Heiligen des Allerhöchsten Recht schaffte und die Zeit eintrat und die Heiligen die Herrschaft in Besitz nahmen.
23
Und er sprach also: Das vierte Tier wird ein viertes Reich auf Erden sein, größer als alle anderen Reiche; es wird die ganze Erde fressen, zertreten und zermalmen.
24
Die zehn Hörner dieses Reiches sind zehn Könige, nach ihnen wird ein anderer aufstehen, der noch mächtiger sein wird als die früheren, und wird drei Könige niederwerfen.
25
Er wird Reden gegen den Allerhöchsten ausstoßen und die Heiligen des Allerhöchsten zu Boden treten und darauf sinnen, Zeiten und Gesetze ändern zu können, und sie werden bis auf eine Zeit und zwei Zeiten und die Hälfte einer Zeit in seine Hand gegeben sein.
26
Und das Gericht wird sich niederlassen, damit ihm die Gewalt entrissen und er zerschlagen und bis zu Ende vernichtet werde.
27
Dann wird die Herrschaft und die Macht und die Herrlichkeit der Herrschaft unter dem ganzen Himmel dem Volke der Heiligen des Allerhöchsten verliehen werden, sein Reich ist ein ewiges Reich und alle Könige werden ihm dienen und gehorchen.
28
Hier war das Ende der Rede. Ich, Daniel, ward hierüber in meinen Gedanken sehr bestürzt und mein Aussehen veränderte sich, aber ich bewahrte die Rede in meinem Herzen.