Gottes Neue Offenbarungen

Das vierte Buch Mose: Numeri

Elberfelder Bibel :: Allioli - Arndt Bibel

- Kapitel 11 -

Das Volk beklagt sich

1
Und es geschah, als das Volk sich beklagte, daß es übel war in den Ohren Jehovas; und als Jehova es hörte, da erglühte sein Zorn, und ein Feuer Jehovas brannte unter ihnen und fraß am Ende des Lagers.
2
Und das Volk schrie zu Mose; und Mose betete zu Jehova, da legte sich das Feuer.
3
Und man gab selbigem Orte den Namen Tabhera(a), weil ein Feuer Jehovas unter ihnen gebrannt hatte.
4
Und das Mischvolk, das in ihrer Mitte war, wurde lüstern, und auch die Kinder Israel weinten wiederum und sprachen: Wer wird uns Fleisch zu essen geben?
5
Wir gedenken der Fische, die wir in Ägypten umsonst aßen, der Gurken und der Melonen und des Lauchs und der Zwiebeln und des Knoblauchs;
6
und nun ist unsere Seele dürre; gar nichts ist da, nur auf das Man sehen unsere Augen.
7
Das Man aber war wie Koriandersamen, und sein Ansehen wie das Ansehen des Bdellion(b).
8
Das Volk lief umher, und sie sammelten und mahlten es mit Handmühlen oder zerstießen es in Mörsern; und sie kochten es in Töpfen, auch machten sie Kuchen daraus; und sein Geschmack war wie der Geschmack von Ölkuchen.
9
Und wenn des Nachts der Tau auf das Lager herabfiel, so fiel das Man auf dasselbe herab.
10
Und als Mose das Volk nach seinen Geschlechtern, einen jeden am Eingang seines Zeltes, weinen hörte, und der Zorn Jehovas heftig entbrannte, da war es übel in den Augen Moses.
11
Und Mose sprach zu Jehova: Warum hast du an deinem Knechte übel getan, und warum habe ich nicht Gnade gefunden in deinen Augen, daß du die Last dieses ganzen Volkes auf mich legst?
12
Bin ich mit diesem ganzen Volke schwanger gegangen, oder habe ich es geboren, daß du zu mir sprichst: Trage es in deinem Busen, gleichwie der Wärter den Säugling trägt, in das Land, das du ihren Vätern zugeschworen hast?
13
Woher soll ich Fleisch haben, um es diesem ganzen Volke zu geben? Denn sie weinen gegen mich und sagen: Gib uns Fleisch, daß wir essen!
14
Ich allein vermag nicht dieses ganze Volk zu tragen, denn es ist mir zu schwer.
15
Und wenn du also mit mir tust, so bringe mich doch um, wenn ich Gnade gefunden habe in deinen Augen, damit ich mein Unglück nicht ansehe.

Die siebzig Ältesten

16
Und Jehova sprach zu Mose: Versammle mir siebenzig Männer aus den Ältesten Israels, von denen du weißt, daß sie die Ältesten des Volkes und seine Vorsteher sind, und führe sie zu dem Zelte der Zusammenkunft, daß sie sich daselbst mit dir hinstellen.
17
Und ich werde herniederkommen und daselbst mit dir reden, und ich werde von dem Geiste nehmen, der auf dir ist, und auf sie legen, daß sie mit dir an der Last des Volkes tragen, und du sie nicht allein tragest.
18
Und zu dem Volke sollst du sagen: Heiliget euch auf morgen, und ihr werdet Fleisch essen; denn ihr habt vor den Ohren Jehovas geweint und gesprochen: Wer wird uns Fleisch zu essen geben? denn in Ägypten ging es uns wohl; und Jehova wird euch Fleisch geben, und ihr werdet essen.
19
Nicht einen Tag sollt ihr essen, und nicht zwei Tage und nicht fünf Tage und nicht zehn Tage und nicht zwanzig Tage:
20
bis zu einem ganzen Monat, bis es euch zur Nase herauskommt, und es euch zum Ekel wird; weil ihr Jehova, der in eurer Mitte ist, verachtet(c) und vor ihm geweint und gesprochen habt: Warum doch sind wir aus Ägypten herausgezogen?
21
Und Mose sprach: Sechshunderttausend Mann zu Fuß ist das Volk, in dessen Mitte ich bin, und du sprichst: Fleisch will ich ihnen geben, daß sie einen ganzen Monat essen!
22
Soll Klein- und Rindvieh für sie geschlachtet werden, daß es für sie ausreiche? oder sollen alle Fische des Meeres für sie gesammelt werden, daß es für sie ausreiche?
23
Und Jehova sprach zu Mose: Ist die Hand Jehovas zu kurz? Jetzt sollst du sehen, ob mein Wort dir eintrifft oder nicht.
24
Da ging Mose hinaus und redete zu dem Volke die Worte Jehovas; und er versammelte siebenzig Männer aus den Ältesten des Volkes und stellte sie rings um das Zelt.
25
Und Jehova kam in der Wolke hernieder und redete zu ihm und nahm von dem Geiste, der auf ihm war, und legte ihn auf die siebenzig Männer, die Ältesten. Und es geschah, sobald der Geist auf sie kam(d), weissagten sie; aber sie fuhren nicht fort.
26
Und zwei Männer blieben im Lager zurück, der Name des einen war Eldad, und der Name des anderen Medad; und auch auf sie kam der Geist, (sie waren nämlich unter den Aufgeschriebenen, waren aber nicht zum Zelte hinausgegangen) und sie weissagten im Lager.
27
Da lief ein Jüngling hin und berichtete es Mose und sprach: Eldad und Medad weissagen im Lager.
28
Und Josua, der Sohn Nuns, der Diener Moses, einer von seinen Jünglingen(e), antwortete und sprach: Mein Herr Mose, wehre ihnen!
29
Aber Mose sprach zu ihm: Eiferst du für mich? Möchte doch das ganze Volk Jehovas Propheten sein, daß Jehova seinen Geist auf sie legte!
30
Und Mose zog sich in das Lager zurück, er und die Ältesten Israels.

Der Herr sendet die Wachtel

31
Und ein Wind fuhr von Jehova aus und trieb Wachteln vom Meere herbei und warf sie auf das Lager, bei einer Tagereise hier und bei einer Tagereise dort, rings um das Lager, und bei zwei Ellen hoch über der Oberfläche der Erde.
32
Und das Volk machte sich auf, denselben ganzen Tag und die ganze Nacht und den ganzen folgenden Tag, und sie sammelten die Wachteln; wer wenig gesammelt, hatte zehn Homer gesammelt; und sie breiteten sich dieselben aus rings um das Lager her.
33
Das Fleisch war noch zwischen ihren Zähnen, es war noch nicht zerkaut, da entbrannte der Zorn Jehovas wider das Volk, und Jehova richtete unter dem Volke eine sehr große Niederlage an(f).
34
Und man gab selbigem Orte den Namen Kibroth-Hattaawa(g), weil man daselbst das Volk begrub, das lüstern gewesen war.
35
Von Kibroth-Hattaawa brach das Volk auf nach Hazeroth; und sie waren zu Hazeroth.

Fußnoten

(a)11:3 Brand
(b)11:7 S. die Anm. zu 1. Mose 2,12
(c)11:20 O. verworfen
(d)11:25 Eig. sich auf sie niederließ; so auch V. 26
(e)11:28 O. Auserlesenen; and. üb.: der Diener Moses von seiner Jugend an
(f)11:33 W. schlug ... einen sehr großen Schlag
(g)11:34 Gräber des Gelüstes

Das Volk beklagt sich

1
Inzwischen erhob sich ein Murren des Volkes wider den Herrn, das sich über seine Beschwerden beklagte. Als dies der Herr hörte, ward er erzürnt; und das Feuer des Herrn ging wider sie aus und verzehre den äußersten Teil des Lagers.
2
Da das Volk zu Moses rief, betete Moses zu dem Herrn, und das Feuer erlosch.
3
Da nannte er den Namen dieses Ortes Feuersbrunst, weil des Herrn Feuer wider sie aufgelodert war.
4
Die zugelaufene Menge nämlich, welche mit ihnen heraufgezogen war, entbrannte von Gelüsten, und saß, und weinte, und nachdem sich auch die Söhne Israels zu ihnen gesellt hatten, sprachen sie: Wer wird uns Fleisch zu essen geben?
5
Wir gedenken der Fische, welche wir in Ägypten umsonst aßen, und die Kürbisse, Melonen, Lauche, Zwiebeln, und der Knoblauch kommen uns in den Sinn.
6
Unsere Seele ist verschmachtet, unsere Augen sehen nichts als das Man.
7
Das Man war wie eine Koriandersame und hatte eine Farbe wie Bdellium.
8
Und das Volk ging umher, und sammelte es, und mahlte es mit Mühlen, oder zerstieß es in Mörsern, und kochte es in Töpfen, und machte Kuchen daraus, die wie Ölkuchen schmeckten.
9
Und wenn der Tau des Nachts auf das Lager herabfiel, so fiel auch zugleich das Man mit herab.
10
Moses hörte also Familie um Familie am Eingange ihrer Zelte weinen. Und es entbrannte der Zorn des Herrn sehr; und auch Moses schien es unerträglich,
11
und er sprach zu dem Herrn: Warum hast du deinem Knechte dies zu Leibe getan? Warum finde ich nicht Gnade vor dir, und warum hast du die Last dieses ganzen Volkes auf mich gelegt?
12
Habe ich denn all dies Volk empfangen, oder ich es geboren, dass du zu mir sagst: Trage sie an deinem Busen, wie eine Amme ein kleines Kind zu tragen pflegt, und trage sie hin in das Land, das du ihren Vätern zugeschworen hast?
13
Woher soll ich Fleisch nehmen, um es einer so großen Menge zu geben? Sie weinen wider mich und sagen: Gib uns Fleisch zu essen!
14
Ich allein vermag dieses ganze Volk nicht zu tragen; denn es ist zu schwer für mich.
15
Wenn es dir aber anders gut scheint, so bitte ich dich, töte mich und lass mich Gnade in deinen Augen finden, dass ich kein so großes Übel erleiden muss.

Die siebzig Ältesten

16
Da sprach der Herr zu Moses: Rufe mir siebzig Männer von den Ältesten Israels zusammen, von denen du weißt, dass sie die Vornehmsten des Volkes und seine Führer sind, und führe sie an den Eingang des Zeltes des Bundes, und lasse sie daselbst bei dir stehen,
17
dann will ich herabkommen und mit dir reden; und ich will etwas von deinem Geiste nehmen und ihnen geben, dass sie die Last des Volkes mit dir tragen und du nicht allein damit beschwert seiest.
18
Auch dem Volke sage: Heiliget euch! morgen werdet ihr Fleisch essen. Denn ich habe euch sagen hören: Wer wird uns Fleisch zu essen geben? Es ging uns wohl in Ägypten. So wird euch nun der Herr Fleisch zu essen geben;
19
nicht nur einen Tag, oder zwei, oder fünf oder zehn, oder zwanzig,
20
sondern einen ganzen Monat lang, bis ihr es nicht mehr riechen könnt und es euch zum Ekel wird, deshalb weil ihr den Herrn verworfen habt, der in eurer Mitte ist, und vor ihm geweint und gesagt habt: Warum sind wir aus Ägypten gezogen?
21
Und Moses sprach: Sechshunderttausend Fußgänger zählt dieses Volk, und du sagst: Ich werde ihnen einen ganzen Monat lang Fleisch zu essen geben?
22
Sollen etwa so viele Schafe und Rinder geschlachtet werden, dass es für sie zur Speise hinreichen kann? Oder sollen alle Fische des Meeres zusammengebracht werden, damit sie ihnen Sättigung gewähren?
23
Der Herr aber antwortete ihm: Ist denn die Hand des Herrn ohnmächtig? Jetzt sollst du sehen, ob mein Wort durch die Tat Erfüllung findet.
24
Da kam Moses zu dem Volke und berichtete ihm die Worte des Herrn. Alsdann versammelte er siebzig Männer von den Vornehmsten Israels und ließ sie sich um das Zelt herum aufstellen.
25
Und der Herr kam in der Wolke herab, und sprach zu ihm, und nahm etwas von dem Geiste, der Moses erfüllte, und gab ihn den siebzig Männern. Als nun der Geist sich auf sie niedergelassen hatte, weissagten sie und hörten nicht mehr auf.
26
Es waren aber zwei Männer im Lager zurückgeblieben, der eine hieß Eldad, der andere Medad; auch auf sie ließ sich der Geist nieder, denn auch sie waren aufgeschrieben, aber nicht zu dem Zelte hinausgegangen.
27
Und als sie im Lager weissagten, lief ein Knabe hin, und berichtete es Moses, und sprach: Eldad und Medad weissagen im Lager.
28
Da sprach Josue, der Sohn Nuns, der Diener Moses, der Auserwählte unter sehr vielen sogleich: Moses, mein Gebieter, wehre ihnen!
29
Er aber sprach: Was eiferst du für mich? Möchte doch das ganze Volk weissagen und der Herr ihnen seinen Geist geben!
30
Und Moses und die Ältesten Israels kehrten in das Lager zurück.

Der Herr sendet die Wachtel

31
Da erhob sich ein Wind, vom Herrn gesandt, und hob Wachteln jenseits des Meeres auf, und brachte sie in das Lager, eine Tagreise ringsum auf allen Seiten des Lagers, und sie flogen in der Luft zwei Ellen hoch über der Erde.
32
Da machte sich das Volk jenen ganzen Tag, und die Nacht, und den andern Tag hindurch daran, und sammelte Wachteln ein; wer wenig sammelte, hatte zehn Kor; und sie dörrten sie rings um das Lager.
33
Noch war das Fleisch zwischen ihren Zähnen, und noch war diese Speise nicht aufgezehrt; siehe da entbrannte der Zorn des Herrn über das Volk, und er schlug es mit einer sehr schweren Strafe.
34
Und man nannte diesen Ort Gräber der Lüsternheit; denn allda begruben sie das Volk, welches lüstern gewesen war. Von den Gräbern der Lüsternheit brachen sie auf, und kamen nach Haseroth, und blieben daselbst.