Gottes Neue Offenbarungen

Das Buch Jesus Sirach

Allioli - Arndt Bibel von 1914

- Kapitel 9 -

Vorsicht im Umgang mit Frauen und gefährlichen Gesprächen

1
Sei nicht eifersüchtig auf das Weib an deinem Busen, damit sie die böse Lehre, die du ihr gibst, nicht gegen dich übe.
2
Gib deinem Weibe nicht Gewalt über deine Seele, dass sie sich nicht gegen deine Gewalt erhebe und du zuschanden werdest.
3
Schaue nicht auf ein buhlerisches Weib, damit du nicht in ihre Schlingen fallest.
4
Mit einer Tänzerin pflege keinen Umgang und gib ihr kein Gehör, dass du nicht durch ihre Künste ins Verderben gestürzt werdest.
5
Hefte deine Augen auf keine Jungfrau, dass ihre Schönheit dir nicht zum Falle werde.
6
Gib deine Seele auf keine Weise Buhlerinnen hin, damit du dich nicht selbst samt deinem Erbe zugrunde richtest.
7
Gaffe nicht auf den Gassen der Stadt umher und schweife nicht auf ihren Straßen herum.
8
Wende dein Angesicht ab von einem geputzten Weibe und blicke nicht nach der Schönheit einer Fremden.
9
Durch die Schönheit der Frauen sind schon viele zugrunde gegangen und durch dieselbe entzündet sich die Begierde wie Feuer.
10
Jedes Weib, das eine Buhlerin ist, wird wie Gassenkot zertreten werden.
11
Viele bewunderten die Schönheit eines fremden Weibes und wurden verwerflich, denn ihr Gespräch entzündet wie Feuer.
12
Bei einem fremden Weibe sitze ja nicht und lege dich nicht mit ihr auf den Arm bei Tische.
13
Schwätze nicht mit ihr beim Weine, dass dein Herz sich nicht zu ihr wende und du durch dein Blut ins Verderben geratest.
14
Einen alten Freund verlass nicht, denn ein neuer wird ihm nicht gleichkommen.
15
Ein neuer Freund ist neuer Wein; lass ihn alt werden so wirst du ihn mit Lust trinken.
16
Beneide den Sünder nicht um Ruhm und Reichtümer; denn du weißt nicht, welches Verderben über ihn kommen wird.
17
Habe nicht Wohlgefallen am Frevel der Ungerechten; gedenke, dass der Gottlose nicht bis zum Grabe Gefallen finden wird.
18
Halte dich fern von einem Manne, der die Macht hat zu töten, so wirst du von der Todesfurcht frei sein.
19
Kommst du aber vor ihn, so verfehle dich in nichts, dass er dir nicht das Leben nehme.
20
Denke an die Nähe des Todes, denn du wandelst mitten unter Schlingen und gehst über den Waffen der Betrübten einher.
21
Sei vorsichtig gegen deinen Nächsten, so viel du kannst, und berate dich mit Weisen und Klugen.
22
Rechtschaffene Menschen seien deine Tischgenossen und die Furcht Gottes sei dein Ruhm.
23
Richte deine Gedanken auf Gott und alle deine Gespräche seien über die Gebote des Allerhöchsten.
24
Durch des Künstlers Hand empfängt das Werk sein Lob und der Fürst des Volkes wegen der Weisheit seiner Rede, wegen der Einsicht aber der Ausspruch der Greise.
25
Ein Schwätzer ist in seiner Stadt ein Schrecken und wer in seinen Worten voreilig ist, macht sich verhasst.