Gottes Neue Offenbarungen

Das Buch Jesus Sirach

Allioli - Arndt Bibel von 1914

- Kapitel 7 -

Religiöse und moralische Pflichten

1
Tue nichts Böses, so widerfährt dir nichts Böses.
2
Halte dich fern vom Unrechten, so wird das Böse von dir lassen.
3
Sohn! Säe nichts Böses in die Furchen der Ungerechtigkeit, so wirst du es auch nicht siebenfältig ernten.
4
Begehre nicht vom Herrn Herrschaft noch von dem Könige einen Ehrenstuhl.
5
Stelle dich nicht als gerecht hin vor Gott, denn er ist der Herzenskenner; und vor dem Könige wolle nicht weise scheinen.
6
Trachte nicht darnach, Richter zu werden, wenn du nicht vermagst, dem Unrecht mit Kraft zu steuern; du möchtest etwa des Mächtigen Angesicht scheuen und deine Rechtschaffenheit in Gefahr bringen.
7
Verfehle dich nicht gegen die Bürger der Stadt und mische dich nicht unter den Pöbel.
8
Verstricke dich nicht in doppelte Sünden, denn schon die eine wird dir nicht ungestraft hingehen.
9
Sei nicht kleinmütig in deinem Herzen.
10
Versäume nicht zu beten und Almosen zu geben.
11
Sprich nicht: Gott wird auf die Menge meiner Gaben schauen, und wenn ich Gott, dem Allerhöchsten, meine Gaben darbringe, wird er sie annehmen.
12
Spotte des Menschen nicht, dessen Seele bekümmert ist; denn Gott, der erniedrigt und erhöht, sieht alles.
13
Streue nicht Lügen wider deinen Bruder aus und tue gleicherweise nicht wider deinen Freund.
14
Wolle nie eine Lüge sagen, denn die Gewöhnung daran ist nicht gut.
15
Sei nicht geschwätzig in der Versammlung der Greise und mache nicht viele Worte in deinem Gebete.
16
Hasse nicht beschwerliche Arbeit noch den Landbau, den der Allerhöchste geschaffen.
17
Halte dich nicht zu der Menge der Zuchtlosen.
18
Gedenke, dass der Zorn nicht zögern wird.
19
Demütige deinen Geist sehr, denn die Strafe für den Leib des Gottlosen ist Feuer und Wurm.
20
Handle nicht unrecht gegen deinen Freund, wenn er mit dem Gelde zögert, und verachte einen lieben Bruder nicht um Goldes willen.
21
Scheide dich nicht von einer verständigen und guten Frau, die du in der Furcht Gottes erlangt hast; denn die Anmut ihrer Sittsamkeit ist mehr wert als Gold.
22
Halte den Knecht nicht übel, der treu arbeitet, noch den Taglöhner, der seine Lebenskraft einsetzt.
23
Ein verständiger Knecht sei dir so lieb wie deine Seele, enthalte ihm die Freilassung nicht vor und lass ihn nicht arm von dir gehen.
24
Hast du Vieh, so warte sein, und bringt es dir Nutzen, so behalte es.
25
Hast du Söhne? So ziehe sie und beuge sie von Jugend auf.
26
Hast du Töchter? So hüte ihren Leib und zeige kein zu heiteres Angesicht vor ihnen.
27
Verheirate deine Tochter, und du hast ein großes Werk vollbracht, nur gib sie einem verständigen Manne.
28
Hast du eine Frau nach deinem Herzen, so verstoße sie nicht; und einer Gehässigen traue dich nicht an.
29
Von ganzem Herzen ehre deinen Vater und vergiss der Schmerzen deiner Mutter nicht.
30
Gedenke, dass du ohne sie nicht geboren wärest, und erweise ihnen Gutes, wie auch sie dir erwiesen haben.
31
Mit ganzer Seele fürchte den Herrn und seinen Priestern erweise Ehrerbietung.
32
Aus allen Kräften liebe den, der dich erschaffen, und verlass seine Diener nicht.
33
Ehre Gott aus ganzer Seele und ehre die Priester und entsündige dich durch Schulterstücke.
34
Gib ihnen, wie es dir befohlen ist, ihren Anteil von den Erstlingen und von den Reinigungsopfern und entsündige dich von deiner Versäumnis durch kleine Gaben.
35
Bringe dem Herrn die Gaben deiner Schulterstücke dar, das Opfer der Heiligung, sowie die Erstlinge des Geheiligten.
36
Reiche auch dem Armen deine Hand, damit deine Sühne und dein Segen vollkommen werden.
37
Wohltätigkeit beweise allem, was lebt, und auch dem Toten enthalte deine Huld nicht vor.
38
Lass die Weinenden nicht ohne Trost und wandle mit den Trauernden.
39
Lass es dich nicht verdrießen, einen Kranken zu besuchen; denn dadurch wirst du in der Liebe feststehen.
40
Bei allem, was du tust, gedenke an dein Ende, so wirst du in Ewigkeit nicht sündigen.