Gottes Neue Offenbarungen

Das Buch Jesus Sirach

Allioli - Arndt Bibel von 1914

- Kapitel 15 -

Die Weisheit umfasst alle, die Gott fürchten. Gott ist nicht der Urheber der Sünde

1
Wer Gott fürchtet, tut Gutes und wer sich an die Gerechtigkeit hält, wird ihrer teilhaftig werden.
2
Sie wird ihm entgegenkommen wie eine ehrwürdige Mutter und wie eine jugendliche Gattin ihn aufnehmen.
3
Sie wird ihn speisen mit dem Brote des Lebens und der Einsicht und ihn tränken mit dem Wasser der Weisheit des Heiles und sie wird seine Stütze sein, dass er nicht wankt.
4
Sie wird ihn halten und nicht zuschanden werden lassen und wird ihn erhöhen bei seinen Nächsten.
5
und inmitten der Gemeinde wird sie seinen Mund eröffnen, ihn erfüllen mit dem Geiste der Weisheit und Erkenntnis und ihn mit dem Kleide der Herrlichkeit bekleiden.
6
Mit Wonne und Freude wird sie ihn überhäufen und ihm ewigen Ruhm zum Erbe geben.
7
Unverständige Menschen werden ihrer nicht teilhaftig, verständige Menschen aber begegnen ihr; unverständige Menschen schauen sie nicht, denn sie ist fern von Übermut und Trug.
8
Lügenhafte Menschen wissen nichts von ihr, aber wahrhafte Männer findet man bei ihr und diese werden fortschreiten bis zum gnädigen Anschauen Gottes.
9
Nicht findet sich liebliches Lob im Munde des Sünders.
10
Geht doch die Weisheit von Gott aus; da zur Seite der Weisheit Gottes Lob steht, und in dem Munde des Getreuen ist sie in Fülle, der Herr verleiht sie ihm.
11
Sage nicht: Es komm von Gott, dass sie nicht bei mir ist; tue nur nicht, was er hasst.
12
Sprich nicht: Er selbst hat mich irre geführt; denn er bedarf gottloser Menschen nicht.
13
Allen Abscheu des Irrtums hasst der Herr und die ihn fürchten, lieben jenen nicht.
14
Gott hat den Menschen von Anfang geschaffen und ihn im Besitze freier Willensentscheidung gelassen.
15
Dazu gab er ihm seine Gesetze und Gebote.
16
Willst du seine Gebote halten und auf immer ihm zum Wohlgefallen Treue üben, so werden sie dich erhalten.
17
Feuer und Wasser hat er dir vorgelegt; wonach du willst, strecke deine Hand aus.
18
Der Mensch hat vor sich Leben und Tod, Gutes und Böses; was er will, wird ihm gegeben.
19
Denn groß ist Gottes Weisheit und gewaltig seine Macht und er schaut auf alles ohne Unterlass.
20
Die Augen des Herrn sehen auf die, welche ihn fürchten, und er kennt jegliches Tun des Menschen.
21
Er gebietet niemanden, gottlos zu handeln, und gibt niemanden Erlaubnis zu sündigen,
22
denn er verlangt nicht nach vielen Kindern, wenn diese untreu und unnütz sind.