Gottes Neue Offenbarungen

Das Evangelium nach Markus

Allioli - Arndt Bibel von 1914

- Kapitel 13 -

Jesus sagt die Zerstörung des Tempels voraus

(Matthäus 24,1-8; Lukas 21,5-9)
1
Als er aus dem Tempel heraustrat, sagte einer seiner Jünger zu ihm: Siehe doch, Meister, welche Steine und welche Bauwerke!
2
Jesus antwortete, und sprach zu ihm: Siehst du diese großen Bauwerke? Es wird kein Stein auf dem andern gelassen werden, der nicht abgebrochen würde.

Die Zeichen der Zeit und das Ende des Zeitalters

3
Und als er auf dem Ölberge saß, gegen den Tempel gewendet, fragten ihn Petrus, Jakobus, Johannes und Andreas noch insbesondere:
4
Sage uns, wann wird dies geschehen, und welches wird das Zeichen sein, wann die Vollendung von allem diesem herankommen soll?
5
Jesus antwortete, und fing an, ihnen zu sagen: Sehet zu, dass euch niemand verführe!
6
Denn es werden viele unter meinem Namen kommen, und sagen: Ich bin es, und werden viele verführen.
7
Wenn ihr aber von Kriegen und Kriegsgerüchten höret, so erschrecket nicht; denn das muss geschehen, aber noch ist es nicht das Ende.
8
Denn es wird Volk wider Volk, und Reich wider Reich sich erheben; und es werden Erdbeben sein von Ort zu Ort, und Hungersnot wird kommen. Das ist der Anfang der Wehen.
(Matthäus 24,9-14; Lukas 21,10-19)
9
Habet aber acht auf euch selbst! Denn sie werden euch an die Gerichte überliefern, und ihr werdet in den Synagogen gegeißelt, und vor Statthalter und Könige gestellt werden um meinetwillen, zum Zeugnisse für sie.
10
Und das Evangelium muss zuvor allen Völkern gepredigt werden.
11
Wenn sie euch nun hinführen und überliefern, so seid nicht zum Voraus besorgt, was ihr reden sollet, sondern was euch eingegeben wird in jener Stunde, das redet; denn nicht ihr seid es, die da reden, sondern der heilige Geist.
12
Es wird aber der Bruder den Bruder zum Tode ausliefern, und der Vater den Sohn; und Kinder werden sich erheben wider ihre Eltern, und sie um´s Leben bringen.
13
Und ihr werdet von allen gehasst sein um meines Namens willen; wer aber ausharret bis ans Ende, der wird selig werden.

Die große Drangsal

(Matthäus 24,15-25; Lukas 21,20-24)
14
Wenn ihr nun den Greuel der Verwüstung da stehen sehet, wo er nicht stehen soll, - wer das liest, der merke darauf! – dann fliehe, wer in Judäa ist, auf die Berge;
15
und wer auf dem Dache ist, steige nicht in das Haus hinab, und gehe auch nicht hinein, um etwas aus seinem Hause zu holen.
16
Und wer auf dem Felde ist, der kehre nicht zurück, sein Kleid zu holen.
17
Wehe aber den Schwangeren und Säugenden in jenen Tagen!
18
Bittet nur, dass es nicht im Winter geschehe.
19
Denn in jenen Tagen werden solche Drangsale sein, dergleichen vom Anfange der Schöpfung, die Gott geschaffen hat, nicht gewesen sind bis jetzt, noch je sein werden.
20
Und wenn der Herr diese Tage nicht abgekürzt hätte, so würde kein Mensch gerettet werden, aber um der Auserwählten willen, die er auserwählt hat, hat er die Tage abgekürzt.
21
Wenn dann jemand zu euch sagt: Siehe, hier ist Christus, siehe dort! so glaubet es nicht.
22
Denn es werden falsche Christus und falsche Propheten aufstehen, und Zeichen und Wunder tun, um, wenn es möglich ist, auch die Auserwählten zu verführen.
23
Nehmet euch also in acht! Sehet, ich habe euch alles vorhergesagt.

Das Kommen des Menschensohns

(Matthäus 24,26-31; Lukas 21,25-28)
24
In jenen Tagen aber nach dieser Trübsal wird die Sonne verfinstert werden, und der Mond seinen Schein nicht geben.
25
Die Sterne des Himmels werden herabfallen, und die Kräfte, die am Himmel sind, erschüttert werden.
26
Dann werden sie den Menschensohn in Wolken kommen sehen mit großer Macht und Herrlichkeit.
27
Und dann wird er seine Engel aussenden, und seine Auserwählten von den vier Winden versammeln, vom Ende der Erde bis zur Höhe des Himmels.

Das Gleichnis vom Feigenbaum

(Matthäus 24,32-35; Lukas 21,29-33)
28
Vom Feigenbaume aber lernet das Gleichnis. Wenn seine Zweige schon zart geworden, und die Blätter gewachsen sind, so erkennet ihr, dass der Sommer nahe ist.
29
So also auch, wenn ihr dies geschehen sehet, so wisset, dass es ganz nahe vor der Türe ist.
30
Wahrlich, ich sage euch, dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis dies alles geschieht!
31
Himmel und Erde werden vergehen, meine Worte aber werden nicht vergehen.

Keiner kennt den Tag oder die Stunde

(Matthäus 24,36-51; Lukas 12,35-48)
32
Über jenen Tag aber, oder die Stunde hat niemand Kenntnis, weder die Engel im Himmel, noch der Sohn, sondern nur der Vater.
33
Sehet zu, wachet und betet; denn ihr wisset nicht, wann es Zeit ist!
34
Es ist, wie bei einem Menschen, der verreiste, und sein Haus verließ, und seinen Knechten Gewalt gab zu einem jeglichen Werke, und dem Türhüter auftrug, wachsam zu sein.
35
Seid also wachsam (denn ihr wisset nicht, wann der Herr des Hauses kommt, am Abend oder um Mitternacht, beim Hahnenschrei oder morgens),
36
damit er, wenn er ganz plötzlich kommt, euch nicht schlafend finde.
37
Was ich aber euch sage, das sage ich allen. Wachet!