Gottes Neue Offenbarungen

Der Prophet Jesaja

Allioli - Arndt Bibel von 1914

- Kapitel 32 -

Eine Herrschaft der Rechtschaffenheit

1
Siehe, in Gerechtigkeit wird der König herrschen und die Fürsten werden nach dem Rechten gebieten.
2
Ein jeder wird sein wie ein vor dem Winde Geborgener, wie ein vor dem Sturme Geschützter, wie Wasserbäche bei der Dürre, wie der Schatten eines überhängenden Felsens in der Wüste.
3
Nicht werden die Augen der Sehenden im Dunkel sein und das Ohr der Hörenden wird sorgfältig aufhorchen.
4
Der Toren Herz wird Einsicht erkennen und der Stammler Zunge hurtig und deutlich reden.
5
Nicht mehr wird der Tor Fürst genannt noch der Arglistige mehr ein Vornehmer genannt werden;
6
denn ein Tor redet Törichtes und sein Herz verübt Frevel, Heuchelei zu vollführen und gegen den Herrn trüglich zu reden, die Seele des Hungernden darben zu lassen und dem Durstigen den Trank zu rauben.
7
Des Arglistigen Listen sind sehr böse, denn sein Sinnen geht darauf, die Sanftmütigen durch Lügenreden zugrunde zu richten, auch wenn der Arme sein Recht darlegt.
8
Aber der Fürst wird auf das denken, was eines Fürsten würdig ist, und er wird über den Führern stehen.

Die Folgen der Nachlässigkeit

9
Ihr vornehmen Frauen, auf und höret meine Stimme! Ihr sorglosen Töchter, vernehmet meine Rede!
10
Den nach Jahr und Tag werdet ihr, sorglos Vertrauende, geängstigt werden, weil die Weinlese vernichtet ist, keine Lese mehr kommen wird.
11
Erschrecket, ihr vornehmen Frauen, werdet besorgt, ihr Sorglosen; leget den Schmuck ab und werdet schamrot, umgürtet eure Lenden!
12
Schlaget an eure Brust ob der lieblichen Landschaft, ob des fruchtbaren Weinberges!
13
Auf dem Boden meines Volkes werden Dornen und Disteln aufgehen, wie viel mehr noch auf allen Häusern der aufjauchzenden Stadt.
14
Denn die Paläste werden verlassen sein, die volkreichen Städte öde; dichteste Finsternis lagert sich über die Höhlen auf immer, eine Freude für die Waldesel, eine Weide der Herden,
15
bis der Geist aus der Höhe über uns ausgegossen wird. Dann wird die Wüste zum Karmel und der Karmel wird dem Walde gleich geachtet.

Der Friede von Gottes Herrschaft

16
Und in der Wüste wird das Recht wohnen und die Gerechtigkeit wird auf dem Karmel thronen.
17
Und das Werk der Gerechtigkeit wird Friede sein, die Frucht der Gerechtigkeit Ruhe und Sicherheit immerdar.
18
Dann wird mein Volk in der Lieblichkeit des Friedens, in sicheren Wohnstätten, in reichgesegneter Ruhe wohnen.
19
Aber Hagel beim Niederstürzen des Waldes und in Niedrigkeit wird die Stadt dahinsinken.
20
Glückselig ihr, die ihr an allen Gewässern säet und die Füße der Rinder und Esel frei dahingehen lasset!