Gottes Neue Offenbarungen

Das fünfte Buch Mose: Deuteronomium

Allioli - Arndt Bibel von 1914

- Kapitel 5 -

Die Zehn Gebote im Überblick

1
Und Moses berief ganz Israel und sprach zu ihm: Höre, Israel die Satzungen und Rechte, welche ich heute vor euren Ohren verkünde; lernet sie und erfüllet sie im Werke.
2
Der Herr, unser Gott, hat mit uns am Horeb einen Bund geschlossen.
3
Nicht mit unsern Vätern hat er den Bund geschlossen, sondern mit uns, die wir jetzt hier und noch am Leben sind.
4
Von Angesicht zu Angesicht redete er mit uns auf dem Berge mitten aus dem Feuer.
(2. Mose 20,1-17)
5
Ich stand damals als Sachwalter und Mittler zwischen dem Herrn und euch, um euch seine Worte kundzutun; denn ihr fürchtetet euch vor dem Feuer und betratet den Berg nicht; und er sprach:
6
Ich bin der Herr, dein Gott, der dich aus dem Lande Ägypten, aus dem Hause der Knechtschaft herausgeführt hat.
7
Du sollst keine andern Götter vor mir haben.
8
Du sollst dir kein geschnitztes Bild, noch ein Bild von irgend etwas machen, was im Himmel oben, oder auf Erden unten ist, oder was sich im Wasser unter der Erde aufhält.
9
Du sollst sie nicht anbeten, noch sie verehren; denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifernder Gott, der die Verschuldung der Väter an den Söhnen bis in´s dritte und vierte Geschlecht derer straft, die mich hassen,
10
aber Barmherzigkeit erweist an vielen Tausenden bei denen, die mich lieben und meine Gebote halten.
11
Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht vergeblich brauchen; denn der wird nicht ungestraft bleiben, der seinen Namen wegen einer nichtigen Sache gebraucht.
12
Du sollst den Sabbatstag halten, dass du ihn heiligest, wie der Herr, dein Gott, dir geboten hat.
13
Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Geschäfte verrichten;
14
aber der siebente ist der Sabbatstag, das ist die Ruhe des Herrn, deines Gottes. An demselben sollst du keinerlei Arbeit verrichten, noch dein Sohn, noch deine Tochter, noch dein Knecht, noch deine Magd, noch dein Ochs, noch dein Esel, noch all dein Vieh, noch der Fremdling, der innerhalb deiner Tore ist, damit dein Knecht und deine Magd Ruhe habe, wie auch du.
15
Gedenke, dass auch du in Ägypten dienstbar gewesen bist, und dass dich der Herr, dein Gott, von da mit starker Hand und ausgestrecktem Arme herausgeführt hat. Darum hat er dir geboten, den Sabbatstag zu halten.
16
Ehre deinen Vater und deine Mutter, wie dir der Herr, dein Gott, geboten hat, damit du lange lebest und es dir wohlgehe in dem Lande, das der Herr, dein Gott, dir geben wird.
17
Du sollst nicht töten.
18
Du sollst nicht ehebrechen.
19
Du sollst nicht stehlen.
20
Du sollst kein falsches Zeugnis wider deinen Nächsten reden.
21
Du sollst nicht das Weib deines Nächsten begehren, noch sein Haus, noch seinen Acker, noch seinen Knecht, noch seine Magd, noch seinen Ochsen, noch seinen Esel, noch irgendetwas von allem, was sein ist.
(2. Mose 20,18-21; Hebräer 12,18-29)
22
Diese Worte redete der Herr zu eurer ganzen Gemeinde auf dem Berge, mitten aus dem Feuer und der Wolke und der Dunkelheit heraus, mit lauter Stimme, und weiter nichts; und schrieb sie auf zwei steinerne Tafeln, die er mir übergab.

Das Volk fürchtet sich vor Gottes Anwesenheit

23
Als ihr aber die Stimme mitten aus der Finsternis heraus hörtet und den Berg brennen sahet, tratet ihr zu mir, alle Häupter der Stämme und Ältesten, und sprachet:
24
Siehe, der Herr, unser Gott, hat uns seine Herrlichkeit und Größe gezeigt; wir haben seine Stimme mitten aus dem Feuer gehört und haben heute erfahren, dass, wenn auch Gott mit dem Menschen redet, der Mensch am Leben bleibt.
25
Warum also sollen wir sterben und soll uns dieses gewaltige Feuer verzehren? Denn wenn wir noch weiter die Stimme des Herrn, unsers Gottes, hören, so werden wir sterben.
26
Was ist alles Fleisch, dass es die Stimme des lebendigen Gottes hören sollte, der mitten aus dem Feuer heraus redet, wie wir sie gehört haben, und dennoch am Leben bleiben könnte?
27
Tritt du vielmehr hinzu und höre alles, was der Herr, unser Gott, dir sagen wird; und rede zu uns, so wollen wir es hören und tun.
28
Da dies der Herr hörte, sprach er zu mir: Ich habe die Stimme der Worte dieses Volkes gehört, die sie zu dir geredet haben; sie haben in allem recht geredet.
29
O möchten sie doch alle ein solches Herz haben, dass sie mich fürchten und alle meine Gebote allezeit halten, auf dass es ihnen und ihren Kindern immerdar wohlgehe.
30
Gehe und sage ihnen: Kehret in eure Zelte zurück!
31
Du aber bleibe hier bei mir, so will ich dir alle meine Gebote und Satzungen und Rechte mitteilen, welche du sie lehren sollst, dass sie dieselben in dem Lande üben, das ich ihnen zum Besitze geben werde.
32
Haltet also und tuet, was Gott, der Herr, euch geboten hat, weichet nicht davon ab, weder zur Rechten, noch zur Linken,
33
sondern wandelt auf dem Wege, den der Herr, euer Gott, euch geboten hat, damit ihr lebet, und es euch wohlgehe, und eure Tage im Lande, das ihr in Besitz nehmen werdet, lange währen.