Gottes Neue Offenbarungen

Der Psalter (Psalmen)

Allioli - Arndt Bibel :: Theophilus Bibel

- Kapitel 74 -

Warum hast du uns für immer verworfen?

(Psalm 79,1-13; Jeremia 52,1-11)
1
Eine Unterweisung Asaphs. Warum, o Gott! hast du uns auf immer verworfen und ist dein Zorn wider die Schafe deiner Weide entbrannt?
2
Gedenke deiner Gemeinde, welche dein Eigentum ist von Anfang her. Du hast sie als den Anteil deines Erbes erlöst; es ist der Berg Sion, auf dem du wohnst.
3
Erhebe beständig deine Hände gegen ihre maßlos stolzen Taten. Wieviel Böses hat der Feind im Heiligtume verübt!
4
Es prahlten, die dich hassen, in der Mitte deiner Feste. Sie stellten ihre Zeichen auf als Siegeszeichen
5
und handelten vernunftlos wie in den Toren, so auf den Zinnen des Tempels. Wie im Walde hieben sie
6
mit Äxten seine Tore insgesamt aus, mit Beil und Axt stürzten sie die heilige Wohnung nieder.
7
Sie steckten dein Heiligtum in Brand, entweihten die Wohnung deines Namens, sie dem Boden gleichmachend.
8
Sie dachten in ihrem Sinne, ihr ganzes Geschlecht allzumal: Lasset uns alle Festtage Gottes im Lande abschaffen!
9
Unsere Zeichen sehen wir nicht, kein Prophet ist mehr da, und Er kennt uns nicht mehr!
10
Wie lange o Gott! soll der Feind lästern, soll der Widersacher deinen Namen beständig erbittern?
11
Warum ziehst du deine Hand und deine Rechte zurück von deines Busens Mitte ganz und gar?
12
Gott ist ja unser König von jeher, hat Heil gewirkt inmitten der Erde.
13
Du hast in deiner Kraft das Meer festgestellt, hast der Drachen Köpfe in den Wassern zerschmettert.
14
Du hast der Drachen Köpfe zerschmettert, sie den Völkern Äthiopiens zum Fraß gegeben.
15
Du ließest Quellen und Ströme hervorbrechen, du ließest die Flüsse Ethans versiegen.
16
Dein ist der Tag und dein ist die Nacht, du hast das Morgenrot und die Sonne geschaffen.
17
Du stelltest alle Grenzen der Erde fest, Sommer und Frühling hast du geschaffen.
18
Sei dessen eingedenk: der Feind schmäht den Herrn und ein törichtes Volk reizt deinen Namen.
19
Gib nicht den Raubtieren die Seelen derer, die dich bekennen, preis und die Seelen deiner Armen vergiss nicht auf immer.
20
Schaue hin auf deinen Bund, denn die in Finsternis dahinlebenden Bewohner des Landes haben Überfluss an Wohnungen der Ungerechtigkeit.
21
Lass den Unterdrückten nicht mit Schanden abgewiesen werden, der Arme und Hilflose werden deinen Namen preisen.
22
Erhebe dich, o Gott! entscheide deine Sache, gedenke der Schmach, die dir die Toren unaufhörlich zufügen.
23
Vergiss nicht das Geschrei deiner Feinde, der Hochmut derer, die dich hassen, steigt fort und fort.

Warum hast du uns für immer verworfen?

(Psalm 79,1-13; Jeremia 52,1-11)
1
Ein Maskil; von Asaph. Gott, warum hast du verworfen für immer, raucht dein Zorn gegen die Herde deiner Weide?
2
Gedenke deiner Gemeinde, die du erworben hast damals, erlöst als dein Erbteil, des Berges Zion, auf dem du gewohnt hast!
3
Erhebe deine Tritte zu den immerwährenden Trümmern! Alles im Heiligtum hat der Feind zerstört.
4
Es brüllen deine Widersacher inmitten deiner Versammlungsstätte; sie haben ihre Zeichen als Zeichen gesetzt.
5
Sie erscheinen wie einer, der die Axt emporhebt im Dickicht des Waldes;
6
und jetzt zerschlagen sie sein Schnitzwerk allzumal mit Beilen und mit Hämmern.
7
Sie haben dein Heiligtum in Brand gesteckt, zu Boden entweiht die Wohnung deines Namens.
8
Sie sprachen in ihrem Herzen: Lasst uns sie niederzwingen allesamt! Verbrannt haben sie alle Versammlungsstätten Gottes im Land.
9
Unsere Zeichen sehen wir nicht; kein Prophet ist mehr da, und keiner bei uns, der weiß, bis wann.
10
Bis wann, o Gott, soll höhnen der Bedränger, soll der Feind deinen Namen verachten immerfort?
11
Warum ziehst du deine Hand und deine Rechte zurück? Hervor aus deinem Schoß, mach ein Ende!
12
Gott ist ja mein König von alters her, der Rettungen schafft inmitten des Landes.
13
Du zerteiltest das Meer durch deine Macht, zerschelltest die Häupter der Wasserungeheuer auf den Wassern.
14
Du zerschmettertest die Häupter des Leviatans, gabst ihn zur Speise dem Volk, den Bewohnern der Wüste.
15
Du ließest Quelle und Bach hervorbrechen, immerfließende Ströme trocknetest du aus.
16
Dein ist der Tag, dein auch die Nacht; den Mond und die Sonne hast du bereitet.
17
Du hast festgestellt alle Grenzen der Erde; Sommer und Winter, du hast sie gebildet.
18
Gedenke dessen: Der Feind hat den HERRN gehöhnt, und ein törichtes Volk hat deinen Namen verachtet.
19
Gib nicht dem Raubtier hin die Seele deiner Turteltaube; die Schar deiner Elenden vergiss nicht für immer!
20
Schaue hin auf den Bund! Denn die finsteren Örter der Erde sind voll von Wohnungen der Gewalttat.
21
Nicht kehre beschämt zurück der Unterdrückte; lass den Elenden und Armen deinen Namen loben!
22
Steh auf, o Gott, führe deinen Rechtsstreit! Gedenke deiner Verhöhnung von den Toren den ganzen Tag!
23
Vergiss nicht die Stimme deiner Widersacher! Das Getöse derer, die sich gegen dich erheben, steigt auf beständig.