Gottes Neue Offenbarungen

Die Apostelgeschichte des Lukas

Allioli - Arndt Bibel :: Theophilus Bibel

- Kapitel 23 -

1
Paulus aber richtete seine Augen auf den hohen Rat, und sprach: Brüder! Mit vollkommen gutem Gewissen habe ich vor Gott gewandelt bis auf den heutigen Tag.
2
Der Hohepriester Ananias aber befahl denen, die bei ihm standen, ihn auf den Mund zu schlagen.
3
Da sprach Paulus zu ihm: Gott wird dich schlagen, du übertünchte Wand! Du sitzest hier, mich nach dem Gesetze zu richten, und heißest mich wider das Gesetz schlagen?
4
Die aber dabei standen, sprachen: Den Hohenpriester Gottes lästerst du?
5
Und Paulus sprach: Ich wusste nicht, Brüder! dass es der Hohepriester ist. Denn es steht geschrieben: Einen Vorsteher deines Volkes sollst du nicht lästern.
6
Da aber Paulus wusste, dass der eine Teil Sadducäer, und der andere Pharisäer waren, rief er im hohen Rate mit lauter Stimme: Brüder! Ich bin ein Pharisäer, ein Sohn von Pharisäern, wegen der Hoffnung und Auferstehung der Toten werde ich gerichtet.
7
Als er dies gesagt hatte, entstand ein Zwiespalt zwischen den Pharisäern und Sadducäern, und die Menge wurde uneins.
8
Denn die Sadducäer sagen, es gebe weder Auferstehung, noch Engel, noch Geist; die Pharisäer aber bekennen beides.
9
Es erhob sich aber ein großes Geschrei; und einige von den Pharisäern standen auf, stritten heftig, und sprachen: Wir finden nichts Böses an diesem Menschen. Wie? wenn etwa ein Geist oder ein Engel zu ihm geredet hat?
10
Als nun der Streit heftig wurde, besorgte der Oberste, Paulus möchte von ihnen zerrissen werden, und befahl, die Soldaten sollten herabkommen, ihn aus ihrer Mitte reißen, und in das Lager führen.

Die Verschwörung gegen Paulus

11
In der darauffolgenden Nacht aber stand der Herr vor ihm, und sprach: Sei guten Mutes! Denn wie du vor mir Zeugnis gegeben in Jerusalem, so musst du auch in Rom Zeugnis ablegen.
(Johannes 16,1-4)
12
Da es aber Tag geworden, rotteten sich einige Juden zusammen, und verschworen sich, weder essen noch trinken zu wollen, bis sie Paulus getötet hätten.
13
Es waren aber mehr als vierzig Männer, welche diese Verschwörung machten.
14
Diese gingen zu den Hohenpriestern und Ältesten, und sprachen: Wir haben uns verwünscht und verschworen, nichts zu genießen, bis wir Paulus töten.
15
Deshalb nun tuet in Gemeinschaft mit dem hohen Rate dem Obersten kund, dass er ihn euch vorführe, als wolltet ihr seine Sache genauer untersuchen. Wir aber sind bereit, ihn, bevor er herbeikommt, zu töten.
16
Als aber der Schwestersohn des Paulus von dem Anschlage hörte, kam er, und trat in das Lager, und teilte es Paulus mit.
17
Da rief Paulus einen der Hauptleute zu sich, und sprach: Führe diesen Jüngling zum Obersten, denn er hat ihm etwas anzuzeigen.
18
Dieser nahm ihn mit sich, führte ihn zu dem Obersten, und sprach: Der gefangene Paulus hat mich gebeten, diesen Jüngling zu dir zu führen, da er dir etwas zu sagen hat.
19
Da nahm ihn der Oberste bei der Hand, führte ihn abseits, und fragte ihn: Was ist es, was du mir anzuzeigen hast?
20
Er aber sagte: Die Juden haben sich verabredet, dich zu bitten, dass du morgen Paulus vor den hohen Rat führen lassest, als wollten sie ihn in genaueres Verhör nehmen;
21
du aber traue ihnen nicht, denn es stellen ihm mehr als vierzig Männer von ihnen nach, die sich verschworen haben, weder zu essen noch zu trinken, bis sie ihn töten; und jetzt sind sie bereit, in Erwartung deiner Zusage.
22
Da entließ der Oberste den Jüngling, und gebot ihm, niemanden zu sagen, dass er ihm dies angezeigt habe.

Zu Felix geschickt

23
Und er rief zwei Hauptleute, und sprach zu ihnen: Machet zweihundert Soldaten marschbereit, dass sie nach Cäsarea ziehen, und siebzig Reiter und zweihundert Lanzenträger, von der dritten Stunde der Nacht an;
24
Haltet auch Lasttiere bereit; damit sie den Paulus aufsteigen lassen, und ihn wohlbehalten zum Landpfleger Felix bringen.
25
(Denn er fürchtete, die Juden möchten ihn in ihre Gewalt bringen und töten, er selbst aber möchte nachher in Verdacht geraten, als habe er Geld annehmen wollen.)
26
Und er schrieb einen Brief dieses Inhaltes: Claudius Lysias entbietet dem würdigsten Landpfleger Felix Gruß.
27
Diesen Mann haben die Juden ergriffen, und es war nahe daran, dass sie ihn töteten; da kam ich mit Kriegsvolk herbei, und rettete ihn, nachdem ich erfahren, dass er ein Römer ist.
28
Und da ich die Ursache wissen wollte, deretwegen sie ihn beschuldigten, führte ich ihn vor ihren hohen Rat.
29
Da fand ich, dass er wegen Streitfragen ihres Gesetzes angeklagt, aber keines Verbrechens schuldig ist, welches Tod oder Fesseln verdiente.
30
Da mir nun angezeigt ward, dass sie einen Anschlag gegen ihn vorbereitet hatten, habe ich ihn zu dir gesendet, und die Ankläger beschieden, die Klage vor dir vorzubringen. Lebe wohl!
31
Die Soldaten also nahmen, wie ihnen befohlen war, den Paulus mit sich und führten ihn bei Nacht nach Antipatris.
32
Am andern Tage aber ließen sie die Reiter mit ihm ziehen, und kehrten in das Lager zurück.
33
Als sie nun nach Cäsarea gekommen waren, übergaben sie das Schreiben dem Landpfleger, und stellten ihm auch Paulus vor.
34
Als er es aber gelesen, fragte er, aus welcher Provinz er sei? Und da er vernahm, dass er aus Cilicien sei,
35
sprach er: Ich werde dich verhören, wenn deine Ankläger gekommen sind. Und er befahl, ihn im Gerichtshause des Herodes zu verwahren.
1
Da sah Paulus das Synedrium eindringlich an und sprach: Ihr Männer und Brüder, ich habe mein Leben mit allem guten Gewissen vor Gott geführt bis zu diesem Tag.
2
Aber der Hohepriester Ananias befahl den Umstehenden, ihn auf den Mund zu schlagen.
3
Da sprach Paulus zu ihm: Gott wird dich schlagen, du getünchte Wand! Du sitzt da, um mich zu richten nach dem Gesetz, und befiehlst, mich zu schlagen gegen das Gesetz?
4
Die Umstehenden aber sprachen: Schmähst du den Hohenpriester Gottes?
5
Da sprach Paulus: Ich wusste nicht, Brüder, dass er Hohepriester ist, denn es steht geschrieben: »Über einen Obersten deines Volkes sollst du nichts Böses reden«.
6
Da aber Paulus wusste, dass der eine Teil aus Pharisäern, der andere aus Sadduzäern bestand, rief er in dem Synedrium: Ihr Männer und Brüder, ich bin ein Pharisäer und der Sohn eines Pharisäers; wegen der Hoffnung auf die Auferstehung der Toten werde ich gerichtet!
7
Als er aber dies sagte, entstand ein Streit zwischen den Pharisäern und den Sadduzäern, und die Menge spaltete sich.
8
Die Sadduzäer sagen nämlich, es gebe keine Auferstehung, auch weder Engel noch Geist; die Pharisäer aber bekennen sich zu beidem.
9
Es entstand aber ein großes Geschrei, und die Schriftgelehrten von der Partei der Pharisäer standen auf, stritten heftig und sprachen: Wir finden nichts Böses an diesem Menschen; wenn aber ein Geist zu ihm geredet hat oder ein Engel, so wollen wir nicht gegen Gott kämpfen!
10
Da aber ein großer Aufruhr entstand, befürchtete der Hauptmann, Paulus könnte von ihnen zerrissen werden, und er befahl der Truppe, herabzukommen und ihn rasch aus ihrer Mitte herauszuführen und in die Kaserne zu bringen.

Die Verschwörung gegen Paulus

11
Aber in der folgenden Nacht kam der Herr zu ihm und sprach: Sei getrost, Paulus! Denn wie du in Jerusalem von mir Zeugnis abgelegt hast, so sollst du auch in Rom Zeugnis ablegen.
(Johannes 16,1-4)
12
Als es aber Tag geworden war, rotteten sich etliche Juden zusammen und verfluchten sich, weder zu essen noch zu trinken, bis sie Paulus getötet hätten.
13
Es waren aber mehr als 40, die diese Verschwörung gemacht hatten.
14
Diese gingen zu den Hohenpriestern und Ältesten und sprachen: Wir haben uns mit einem Fluch verflucht, nichts zu genießen, bis wir Paulus getötet haben.
15
So werdet nun ihr samt dem Synedrium bei dem Hauptmann vorstellig, dass er ihn morgen zu euch hinabführen soll, als ob ihr seine Sache genauer untersuchen wolltet; wir aber sind bereit, ihn vor seiner Ankunft umzubringen!
16
Als aber der Sohn der Schwester des Paulus von diesem Anschlag hörte, kam er, ging in die Kaserne hinein und berichtete es dem Paulus.
17
Da rief Paulus einen der Zenturionen zu sich und sprach: Führe diesen jungen Mann zu dem Hauptmann, denn er hat ihm etwas zu berichten!
18
Der nahm ihn und führte ihn zu dem Hauptmann und sprach: Der Gefangene Paulus rief mich zu sich und bat mich, diesen jungen Mann zu dir zu führen, der dir etwas zu sagen hat.
19
Da nahm ihn der Hauptmann bei der Hand, ging mit ihm beiseite und fragte ihn: Was hast du mir zu berichten?
20
Und er sprach: Die Juden sind übereingekommen, dich zu bitten, dass du morgen Paulus in das Synedrium hinabführen lässt, als ob sie seine Sache noch genauer untersuchen wollten.
21
Lass dich aber nicht von ihnen bereden, denn mehr als 40 Männer von ihnen stellen ihm nach; die haben sich verflucht, weder zu essen noch zu trinken, bis sie ihn umgebracht haben, und jetzt sind sie bereit und warten auf deine Zusage.
22
Da entließ der Hauptmann den jungen Mann und gebot ihm: Sage niemand, dass du mir dies angezeigt hast!

Zu Felix geschickt

23
Und er ließ zwei Zenturionen zu sich rufen und sprach: Haltet 200 Soldaten bereit, dass sie nach Cäsarea ziehen, dazu 70 Reiter und 200 Lanzenträger, von der dritten Stunde der Nacht an;
24
auch soll man Tiere bereitstellen, damit sie Paulus daraufsetzen und ihn sicher zu dem Statthalter Felix bringen!
25
Und er schrieb einen Brief, der folgenden Inhalt hatte:
26
»Claudius Lysias schickt dem hochedlen Statthalter Felix einen Gruß!
27
Dieser Mann wurde von den Juden ergriffen, und er sollte von ihnen umgebracht werden; da griff ich mit der Truppe ein und befreite ihn, weil ich erfuhr, dass er ein Römer ist.
28
Da ich aber den Grund ihrer Anklage gegen ihn wissen wollte, führte ich ihn in ihr Synedrium hinab.
29
Da fand ich, dass er wegen Streitfragen ihres Gesetzes angeklagt wurde, dass aber keine Anklage gegen ihn vorlag, die Tod oder Gefangenschaft würdig wäre.
30
Da mir aber angezeigt wurde, dass vonseiten der Juden ein Anschlag gegen diesen Mann geplant ist, so habe ich ihn sogleich zu dir geschickt und auch den Klägern befohlen, vor dir zu sagen, was gegen ihn vorliegt. Lebe wohl
31
Die Soldaten nun nahmen Paulus, wie ihnen befohlen war, und führten ihn während der Nacht nach Antipatris.
32
Am folgenden Tag aber ließen sie die Reiter mit ihm ziehen und kehrten wieder in die Kaserne zurück.
33
Jene aber übergaben bei ihrer Ankunft in Cäsarea dem Statthalter den Brief und führten ihm auch Paulus vor.
34
Nachdem aber der Statthalter den Brief gelesen hatte und auf die Frage, aus welcher Provinz er sei, erfahren hatte, dass er aus Cilicien stammte,
35
sprach er: Ich will dich verhören, wenn deine Ankläger auch eingetroffen sind! Und er befahl, ihn im Prätorium des Herodes zu bewachen.