Das Grosse Evangelium Johannes: Band 5
Lehren und Taten Jesu während Seiner drei Lehramts-Jahre
Jenseits des Jordan am Galiläischen Meere
Ev. Matth. Kap. 19
- Kapitel 265 -
Das Zeugnis der geheilten Elisa für den Herrn. Die Verwandlung der Zugänge zum Gebirgsdorf
Hierauf ging Ich mit Barnabe und etlichen Meiner Jünger ins Freie, und Barnabe zeigte uns seine Besitzungen. Wir durchzogen den ganzen etwa aus zwanzig Häusern bestehenden Ort, der recht niedlich und überall sehr reinlich aussah.
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Als die Bewohner aber unser ansichtig wurden, da bekamen sie Furcht, als wären wir Kommissare, die nun von ihnen Steuern und vielleicht gar irgendwelche Strafen abverlangen würden. Da vertraute Ich geheim den Grund solcher ihrer eitlen Furcht dem Barnabe an, und der berief etliche zu sich und gab ihnen die vollste Versicherung, daß ihre Furcht eine völlig leere sei, und daß im höchsten Gegenteile diesem Orte nur überaus Glück zu wünschen sei, daß eben Ich ihn besucht habe und als ein allererster und bester Heiland seine sonst von niemand in der ganzen Welt heilbare Tochter in einem Augenblicke so vollkommen geheilt habe, daß sie nun hundertmal gesünder, regsamer und frischer sei, als sie je früher war.
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Als sie solches von ihrem Vorsteher vernahmen, da wich ihre Furcht, und sie verwunderten sich alle hoch darüber; nur etliche Weiber sagten: ,,Das können wir nicht eher glauben, als bis wir die Elisa werden selbst gesehen haben; denn der könnte nur ein Engel Gottes aus den Himmeln geholfen haben, - einem Menschen wäre das unmöglich, und wäre er selbst ein allererster Heiland der ganzen Welt!"
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Während aber die Weiber noch solches untereinander redeten, da kam uns Elisa auch schon ganz behende nach und lud uns zum Morgenmahle. Als die Weiber die Elisa ersahen, da erschraken sie förmlich und trauten ihren Augen kaum; endlich aber gingen sie doch zu ihr hin und befragten sie, wie denn das doch zugegangen sei.
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Elisa aber sagte, auf Mich hinzeigend: ,,Da steht der göttlich-erhabene Heiland; Den fraget! Daß ich nun ganz vollkommen gesund bin, das weiß und fühle ich, und das sehet ihr auch; um alles andere, und wie etwa das möglich war, weiß ich nicht."
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Darauf kehrten wir wieder um und gingen nach Barnabes Hause, wo ein reichliches Morgenmahl unser harrte. Daß uns sowohl die Männer, als auch die Weiber und Kinder dahin folgten, das versteht sich von selbst; aber sie blieben denselben ganzen Tag allda, und die Jünger belehrten sie über Mich und über Meine Sendung aus den Himmeln zur Erde hernieder, und alle glaubten nun an Meinen Namen.
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Nach dem eingenommenen Morgenmahle aber führte Mich der Wirt zu der stets sehr gefährlichen Stelle hin, allwo seine Tochter den Sturz gemacht hatte, und fragte Mich, ob Ich da mit Meiner Allmacht nicht dahin helfen könnte und wollte, daß diese Strecke Weges nur um ein wenig leichter zu passieren wäre.
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Sagte Ich: ,,Du weißt nun schon, daß Mir nichts unmöglich ist; aber für jetzt lassen wir noch diese Stelle, - denn sie ist zu eurem Schutze! Wäre diese Stelle nicht, so wäret ihr schon lange entdeckt. Daher meine Ich also, daß ihr diese Stelle lassen sollet, wie sie ist, und so Ich euch da schon etwas tue, so mache Ich diese Stelle noch unwegsamer, und zwar also, daß in der Folge keine Katze darüberzugehen imstande sein soll. Dafür aber zeige Ich euch einen andern Abweg, der schon besteht, aber den ihr alle bis jetzt noch nicht entdeckt habt."
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Als Barnabe solches von Mir vernahm, da bat er Mich, daß Ich solches wohl tun möchte, und Ich sagte: ,,Nun denn, also sei es!"
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Da löste sich tiefer unten eine große Steinmasse, und es entstand dadurch eine sogar überhängend steile und hundert Mannshöhen hohe Wand, über die kein Mensch mehr zu klettern imstande war. Allda aber, wo wir standen, entstand eine Art Brüstung, über die man wohl hinwegschauen, aber nicht so leicht darübersteigen konnte, was ohnehin eine eitle Mühe gewesen wäre, verbunden mit großer Lebensgefahr. Mit dieser Bescherung war unser Wirt nun ganz voll Verwunderung zufrieden.
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Aber er fragte Mich auch sogleich um den bequemeren und weniger gefährlichen Abweg, und Ich sagte: ,,Den wollen wir erst des Nachmittags aufsuchen! Er ist wohl um ein weniges weiter, um auf ihm nach Nahim zu gehen, aber er ist um vieles bequemer zu begehen, und ihr könnet auf ihm alle Haustiere ohne allen Anstand aus- und ein- und auf- und abtreiben, und das ist für euch ja doch ein wesentlicher Vorteil."